RPWL - Tales From Outer Space

Review

Auf ihrer neuesten Veröffentlichung bieten die Art Rocker RPWL ihren Hörern sieben vertonte Kurzgeschichten um das Thema Science Fiction. Es handelt sich hier nicht wie zuletzt um ein Konzeptalbum, sondern eher nur um Songs, die sich um besagtes, zentrales Thema drehen. Aber das ist egal, denn wer die Freisinger kennt, weiß ohnehin, was musikalisch hierhinter steckt – leider muss man möglicherweise hinzufügen.

RPWL berichten von „Tales From Outer Space“

RPWL spielen ihre Musik kompetent wie immer. Der dicke PINK FLOYD-Stempel wurde natürlich auch diesen Songs aufgedrückt, auch der übliche Hauch der ruhigeren PORCUPINE TREE weht durch die Tracks. Sicher nicht ganz unironisch, geradezu prophetisch für die Platte heißt es in der Refrainzeile von „Light Of The World“ jedoch: „Listen to that song you never heard before yet the sound is so familiar“. Und in der Tat: Hier hat die Band die große Gelegenheit verpasst, die neuen Songs der Sci-Fi-Thematik entsprechend interessant auszubauen.

Warum zum Beispiel werden in die Tracks dem großartigen Coverartwork gemäß keine antiquierte, cheesy Scores mit eingearbeitet? „Not Our Place To Be“ und „Give Birth To The Sun“ arbeiten immerhin mit entsprechenden Sounds, doch die Keyboards und Samples allein täuschen vor allem im Falle des ersteren nicht über einen Song hinweg, der in Ansätzen so vermutlich auch von U2 hätte stammen können. Ebenfalls nicht hilfreich bei der Suche nach kantigen Hits ist der durchweg unaufgeregte Gesang von Keyboarder Yogi Lang sowie die Anwesenheit tatsächlicher Pop-Rock-Songs wie „What I Really Need“.

Doch zum Abheben ist das Album nicht gerade…

So bleibt „Tales From Outer Space“ ein Album, das viel zu sehr auf Nummer sicher gespielt klingt und halt einfach so unspektakulär vor sich hin dudelt – immerhin das perfekte Futter für MARILLION-Fans. Die Action, die sich auf dem Cover abspielt, wird nicht im geringsten reproduziert. Ehrlich, das kommt fast einem Etikettenschwindel gleich, wenn man blind in die Sache reingehen würde: Man erwartet ein cheesy Sci-Fi-Album und bekommt dann so einen handzahmen PINK FLOYD-Verschnitt serviert, der lediglich im Mittelteil von „Give Birth To The Sun“ mal kurz aus sich raus geht und in „Light Of The World“ mit einem vergleichsweise bombastischen Mittelteil aufwartet.

Immerhin gelingen RPWL so einige wenige Momente, welche die Eintönigkeit kurz durchbrechen. Doch im Gesamten ist „Tales From Outer Space“ ein Album, dessen Potential praktisch ungenutzt bleibt und das daher wohl auch schnell der Vergessenheit anheimfallen wird. Schade um das coole Cover…

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17.04.2019

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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