RPWL - God Has Failed - Live & Personal

Review

Während der Corona-Zeit hatten wir schon einige Experimente bezüglich Live-Formate. Der Livestream vs. Cash oder unentgeltlich dürfte das bekannteste Format sein. Dazu gab es Video on Demand oder den Livestream als DVD beziehungsweise CD und Vinyl. RPWL liefern mit „God Has Failed – Live & Personal“ ein weiteres Format. Anstatt einen Livestream produzierten RPWL eine Show ohne Zuschauer nur für eine Filmaufnahme.

„God Has Failed – Live & Personal“ – ein Konzertfilm

Nun werden Menschen die Nase rümpfen und die Frage stellen, wie denn eine Show ohne Publikum als reiner Konzertfilm dargeboten werden soll und was hier der Anreiz für die Fans darstellt. Eventuell erinnert sich noch jemand an PINK FLOYD live in Venedig aus dem Jahre 1989. Eine schwimmende Bühne auf der Lagune und das Publikum am Ufer mit reichlich Abstand. Das Publikum war zu hören, aber primär lag der Fokus auf David Gilmour und Mitstreitern und deren Aktivitäten auf der Bühne und nicht auf Interaktion von Band und Publikum.

RPWL starteten ihre Karriere als PINK FLOYD-Tribute-Band und lieferten 2000 mit ihrem Debütwerk „God Has Failed“ erstmals eigene Tracks. Dieses Werk feierte Geburtstag und anstatt einer Anniversary Tour zum 20jährigen gibt es das komplette Werk als Livesession. Noch eine Information zum Bandnamen: Phil Paul Rissettio, Christian Postl, Karlheinz Wallner und Jürgen Lang sind die vier Protagonisten auf dem Studioalbum „God Has Failed“. Die vier Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Bandgründer bilden den Bandnamen.

Bereits mit den ersten Tönen von „Hole In The Sky Part 1: Fly“ gilmourt es an jeder Ecke. Auch wenn „God Has Failed“ kein PINK FLOYD-Tribute-Werk ist, ziehen sich die Gemeinsamkeiten wie ein roter Faden durch das Langeisen. Es werden immer wieder Brücken zwischen den Vorbildern und den eigenen Kompositionen sichtbar. Als Beispiel wäre „Wait Five Years“ zu nennen, was anfänglich mit einer starken „Wish You Were Here“-Attitüde rüberkommt und nur der zweistimmige Gesang mit femininer Unterstützung verhindert vorschnelle Verwechselungen. Gleiches gilt für die Saitenarbeit zum Einstieg bei „In Your Dreams“, welche an „Shine On Your Crazy Diamond“ erinnert. Ob „Farewell“ oder „God Has Failed“: der Geist von PINK FLOYD ist allgegenwärtig.

RPWL im PINK FLOYD-Gewand

RPWL adressieren mit ihrem Konzertfilm „God Has Failed – Live & Personal“ zum Geburtstag des Debütalbums die eigene sowie die Anhängerschaft von PINK FLOYD. Die Ähnlichkeiten zu der Band aus Cambridge sind sehr prägnant und bei jedem Song greifbar. Auch wenn „God Has Failed“ kein Tribute-Album war und ist, kommen viele Songs in der Liveversion mit bekannten Passagen von Gilmour, Waters und Mason um die Ecke. Wer auf Liveatmosphäre in Form von Zuschauergeräuschen verzichten kann und PINK FLOYD zu seinen Favoriten zählt, sollte die Scheibe mal anchecken.

13.05.2021

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

Exit mobile version