„Das sind nicht meine RPWL“, wird sich ein Fan vielleicht beim Blick aufs Cover irritiert sagen. Der nächste Blick auf die Rückseite belehrt ihn und faltet er das Booklet auf, sieht die hellen Farbverläufe, liest in himmelblauer Schrift: „We are all free and equal. We all have the same right to live our life in freedom and safety“, dann lehnt er sich beruhigt zurück, weil klar geworden ist: Sie sind es doch! Am 09.09. haben die psychedelischen Artrocker aus Bayern begonnen, über ihren Webshop das auf 999 Einheiten limitierte Album „9“ zu verkaufen. Es setzt sich aus fünf Live-Darbietungen sowie vier weiteren Songs zusammen und liefert im Prinzip gewohnte Klangkost.
Ein Konzertmitschnitt von „Trying To Kiss The Sun“ konnte bereits auf „Start The Fire – Live“ gehört werden, ansonsten gibt es keine Überschneidungen mit dem Doppelalbum. Neben einer PINK-FLOYD-Coverversion („Let There Be More Light“) stehen zudem „3 Lights“, „Tell Me Why“ und „Home Again“. Der Sound ist klar und an zwei Songs wirkte noch Drummer Rissettio mit, auf den übrigens der erste Buchstabe des Bandnamens zurückzuführen ist.
Die Studiostücke sollen die verschiedenen Einflüsse der Musiker beleuchten, wurden von Einzelpersonen geschrieben und der gesamten Gruppe eingespielt. Mit „Someone Else“ erinnert Gitarrist Wallner etwas an seinen BLIND-EGO-Ausflug. Bei „Release Me“ greift dann der aktuelle Drummer zum Mikro und liefert eine solide Leistung ab, aber sein Lied plätschert unspektakulär dahin. Yogi Lang steuert ebenfalls einen relativ einfachen Pop-Song bei. Auffällig ist der abschließende Beitrag von Christian Postl (Bass). „Another Day“ pendelt zwischen Schwelgereien, harten Riffs und entwickelt sich schließlich zu einem typischen RPWL-Trip.
Wer ein nummeriertes Original von „9“ kaufen will, sollte bald zuschlagen, denn angeblich gibt es nur noch wenige Exemplare – allerdings nicht für die Sache abrundende neun Euro, sondern zum Vollpreis.
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