Royal Republic - Club Majesty

Review

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Ein Blick über den Tellerrand mit ROYAL REPUBLIC

ROYAL REPUBLIC machen Rockmusik. Sehr viel präziser kann die Beschreibung des Stils kaum ausfallen, den die schwedische Band um Sänger Adam Grahn spielt mit den unterschiedlichsten Genres wie es ihnen gerade beliebt. Bestes Beispiel für diese Aussage ist die aktuelle Platte “Club Majesty“, die zeigt, warum sich für Metalheads der Blick über den Tellerrand durchaus lohnen kann, und dass ein abenteuerlicher Stilmix hingegen nicht alles ist.

Disco, Disco, Disco…

Vorhang auf, “Fireman And Dancer“! Die Nummer ist ein Meisterstück aus dem Hause ROYAL REPUBLIC: tanzbarer Funk mit packendem Disco-Feeling samt zugehörigem Saxophon. Bewusst ein wenig “over the top“ zeigt die Band wie ein Opener zu klingen hat! Doch genau dort setzt bereits das große Manko von “Club Majesty“ an. Es geht um Disco. NUR um Disco. Thematisch schnüren sich ROYAL REPUBLIC ein wahnsinnig enges Korsett, was dafür sorgt, dass die Elemente, die am Anfang spaßig vor sich hin grooven, am Ende eher ermüdend und langweilig wirken. Die Lieder einzeln betrachtet zünden unter Garantie auf den Live-Shows, als Album zusammengepackt entsteht allerdings kein einziger Stimmungswechsel, wodurch eine gewisse Monotonie Einzug erhält.

Die BEE GEES machen elektronischen Glam Rock?

Dieser Eindruck steht im starken Kontrast zur stilistischen Vielfalt von “Club Majesty“. Elektronische Elemente werden geschickt in “Stop Movin‘“ eingeflochten, wohingegen “Like A Lover“ ein langsamer Glam-Rock-Song mit jeder Menge – man kann es nicht anders ausdrücken – Sexappeal ist. “Boomerang“ groovt sich durch das Gehör und spätestens beim unfassbar eingängigen Refrain bleibt kein Tanzmuskel unbewegt. Frechen Rock’n’Roll gibt es in “Fortune Favor“, BEE-GEES-Referenzen in “Anna-Leigh“, softe Punk-Späße in “Bulldog“ – ROYAL REPUBLIC spielen abwechslungsreichen und tanzbaren Rock und das mit hörbar viel Spielfreude und Charme. Adam Grahns Stimme ist wie auf jeder Platte bemerkenswert und ebenso vielfältig wie die musikalische Ausrichtung.

Lieder für die Konzerte

Aufgrund der stets gleichbleibenden Atmosphäre landen ROYAL REPUBLIC mit “Club Majesty“ keinen Megatreffer. Die Songs eignen sich kaum, um sie auf Platte zu hören, sie sind geschrieben für Live-Konzerte, zum Tanzen, Springen und Mitsingen. Als Disco-EP wäre das Konzept durchaus ansprechender geworden, als Disco-Album ist es durch das in sich stimmige aber eintönige Thema nur knapp über einer durchschnittlichen Rockplatte anzusiedeln.

10.08.2019

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