ROYAL HUNT waren immer eine jener Bands, mit denen ich mich bei Gelegenheit einmal näher befassen wollte. Insofern kommt mir diese Best-Of-Compilation zum zwanzigjährigen Bandjubiläum ganz gelegen, um einmal etwas genauer hinzuhören. Allerdings kann ich eine gewisse Enttäuschung kaum verbergen, denn irgendwie hatte ich die Dänen immer für proggiger gehalten, als sie sich auf diesem Querschnitt durch die ersten fünf Album präsentieren. Klar, die ein oder andere Frickel-Passage oder komplexere Songstruktur hört man schon heraus, insgesamt spielen sie ihre Mischung aus Melodic Metal und AOR jedoch weitestgehend straight und eine Spur zu vorhersehbar.
Mit jeweils zwei Songs sind alle Alben von „Land Of Broken Hearts“ bis „Fear“ gleichrangig vertreten. Die Reihenfolge ist chronologisch und veranschaulicht somit eine musikalische Entwicklung, die mehr von sanfter Evolution als von Revolutionen geprägt ist. Die größten Einschnitte im Klangbild stellen die Sängerwechsel von Henrik Brockman zu D.C. Cooper und schließlich zu John West dar, wobei im direkten Vergleich Cooper eindeutig die Nase vorne hat, wohingegen das kompakte Songwriting auf den ersten beiden Alben der Band meiner Meinung nach wesentlich besser zu Gesicht steht als die etwas ausladender werdenden Strukturen späterer Werke.
An den Aufnahmen selbst wurde offensichtlich nichts verändert, so dass man deutliche Unterschiede in der Produktion heraushören kann, die das Gesamtbild etwas trüben. Ob die Songauswahl wirklich die besten beiden Titel jedes Albums abdeckt, kann ich mangels Vertrautheit mit der Discografie der Dänen natürlich nicht sagen. Als Einblick in die Bandgeschichte und um in diese Band einmal hereinzuschnuppern eignet sich „In The Heart Of The City“ aber ziemlich gut. Nur habe ich jetzt mehr Lust, mich einmal mit den späteren ROYAL-HUNT-Alben zu befassen, als mit den vollständigen von dieser Compilation repräsentierten frühen Werken…
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