Genau drei Jahre sind ins Land gezogen, seit ROTTING CHRIST mit ihrem letzten Werk „Theogonia“ ihre Jünger begeistern konnten. Höchste Zeit also für die Verkündung neuer Botschaften.
„Aealo“ beinhaltet alle klassischen Trademarks, welche die Griechen im Laufe ihrer über 20jährigen Geschichte ausgemacht haben. Variablen, vielschichtigen, okkult-melodischen Black/Dark Metal, verschiedene Rhythmen, prägnantes Riffing, ausgefeilte Leads, Chöre, harschen Gesang, latente Elemente der griechischen Folklore, komplexe Arrangements, die es trotzdem nicht an Eingängigkeit missen lassen. Und alles getragen von einer düsteren, mystischen Atmosphäre, die dabei doch eine gewisse „Wärme“ ausstrahlt. Aber „Aealo“ geht weiter, viel weiter.
Das Einbauen natürlich wirkender, folkloristischer Elemente ihrer Heimat wurde deutlich forciert. So liefert bspw. ein traditioneller griechischer Frauenchor klagende Stimmen, wie man sie von südeuropäischen Trauerliedern kennt. Ebenso wurde der Anteil folkloristisch inspirierter Melodielinien aber auch entsprechender Instrumente wie altertümlicher Flöten ausgebaut, ohne auf irgendeine Weise kitschig zu wirken. Eine zusätzliche Bereicherung sind auch die weiteren zahlreichen Gastbeiträge von Magus Wampyr Daoloth (NECROMANTIA, Ex-ROTTING CHRIST), oder auch Alan A. Nemtheanga (PRIMORDIAL) und Diamanda Galas, von welcher noch das Stück „The Orders From The Dead“ gecovert wurde. All dies in Verbindung mit nochmals etwas gesteigerter, ausgefeilter Gitarrenarbeit und innovativen Arrangements macht „Aealo“ zum facettenreichsten und dynamischsten Album in der bisherigen Geschichte von ROTTING CHRIST. Und auch zu der Platte mit dem experimentellsten Charakter. Die einzelnen Stücke gehen dabei trotz aller Unterschiede fließend ineinander über, alles passt zusammen, genauso wie es ist. So ist den Griechen ein frisch wirkendes, äußerst spirituelles, episches und vor allem originelles Werk gelungen.
ROTTING CHRIST bündeln eindrucksvoll auf dem abwechslungsreichen und höchst innovativen „Aealo“ ihre Stärken. Nie zuvor haben die Griechen auf derart beeindruckende Weise ihre Vision des Black/Dark Metals mit dem folkloristischen Erbe ihrer Heimat verbunden.
Dem Review ist nichts hinzuzufügen! Wirklich starke Platte, die in der Bandhistorie ganz weit nach oben gehört!