Im Hause ROTTEN SOUND tut sich über die ganzen Jahre hinweg reichlich wenig. Ohne Unterlass preisen die Finnen jedes ihrer Alben als ihr bisher brutalstes Werk an, wobei sich innerhalb der einzelnen Scheiben und auch im übergeordneten Vergleich nur wenig unterscheidet. Meine Favoriten sind bisweilen noch immer das Album “Cycles“ und auf dem Thron die “Consume To Contaminate“-EP. Dabei wäre es allerdings genauso plausibel, wenn die Favoritenstellung auf einem der anderen Langspieler gelandet wäre. Das ist aber im Sinne der Skandinavier, die auch bei ihrem neuen Album “Abuse To Suffer“ mit demselben Line-Up agieren, keineswegs eine große Kritik, denn solange der Vierer jedes Mal 50 Meter Enddarm aufrollt, bleibt der geneigte Hörer doch zufrieden.
Deshalb dürfte es an dieser Stelle am meisten Sinn machen, sich auf die kleinen, aber dennoch wesentlichen Änderungen im Vergleich zum Vorgänger “Cursed“ zu beschränken. Schon beim 2011er-Werk legten ROTTEN SOUND ganz offensichtlich mehr Wert auf breitflächigen Kartoffelbrei-Sound, der feine Details gewissermaßen maskiert, aber das Gesamtbild auch klingen lässt, als sei es einem stinkenden Grab entstiegen. Gerade die Drums klingen auf “Abuse To Suffer“ hölzern, fast schon rudimentär im Vergleich zu dem, was die aktuellen Platten derzeit so anzubieten haben.
Ansonsten jagen ROTTEN SOUND einmal mehr ganze sechzehn Mal durch ihr kurzweiliges Set, düsen oft fast schon beängstigend strukturlos durch ihre blastende Death/Grind-Welt, um in der nächsten Sekunde wieder einen tanzbaren Beat aufzufahren, der auch im Live-Zusammenhang wieder für endlose Zerstörungsbrünste sorgen wird. Sicherlich haben die Finnen auch wieder Stücke dabei, die in aller Gänze etwas stärker in die rockige Kerbe hauen wie etwa “Time For The Fix“, doch zentral ist “Abuse To Suffer“ der siebte Vollpanzer, den ROTTEN SOUND auf die Menschheit stürmen lassen. Diesmal dürfen wieder einmal Bandfreunde und Liebhaber klassischer Holzknüppel-Soundwände bedenkenlos zugreifen.
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