Rotten Casket - First Nail In The Casket (EP)

Review

Frage: Braucht es wirklich eine weitere Uffta-Death-Metal-Band um Martin van Drunen (ASPHYX, ex-HAIL OF BULLETS, ex-BOLT THROWER, ex-PESTILENCE), Husky (ASPHYX, CARNAL GHOUL, ex-SODOM, ex-DESASTER) und Yorck Segatz (SODOM, NECK CEMETARY)? Ja, unbedingt, wenn das Ergebnis so überzeugend klingt wie ROTTEN CASKET.

ROTTEN CASKET zelebrieren Innovationsverachtung auf hohem Niveau

Klar, van Drunen und Husky waren in den letzten Jahren recht umtriebige Musiker. Speziell der in Würde ergraute Kult-Sänger wurde hin und wieder etwas überpräsent in der Death-Metal-Szene, auch wenn die zahlreichen Alben seiner Nebenprojekte in der Regel gut bis sehr gut waren. Auch mit ROTTEN CASKET lehnt sich das Projekt nicht weit aus dem Fenster: Rohe Produktion; HM-2-Verzerrer, die auf 11 gezwirbelt wurden und eingängige D-Beats lassen die Vier-Song-EP vorhersehbar wirken. Wobei dieses Attribut hier grundsätzlich positiv zu verstehen ist. Der puristische Death Metal, der natürlich an ASPHYX erinnert, hat Power, ist für die Live-Darbietung prädestiniert und macht Spaß. Ein für dieses Genre gerade noch angemessenes Gespür für Gitarrenmelodien rundet “First Nail In The Casket” stimmig ab, sodass man sich diese schicke EP als ideale Ergänzung der Oldschool-Death-Metal-Sammlung ins Regal stellen kann.

Dem “First Nail In The Casket” folgen hoffentlich noch weitere.

Daseinsberechtigung und ein Mindestmaß an Eigenständigkeit erreichen ROTTEN CASKET durch die Tatsache, dass die “Promis” der Besetzung hier nicht die federführenden Akteure sind, sondern das einzig verbliebene Gründungsmitglied Frank, der weder einen Nachnamen führt, noch sich erwiesenermaßen in einer anderen bekannten Band verdingte. So klingen ROTTEN CASKET nicht wie ein völliger Klon der bisherigen Van-Drunen-Vita. Sei’s drum, “First Nail In The Casket” ist eine rundherum coole EP, der hoffentlich bald ein ganzes Album folgt.

17.02.2022

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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