Rotersand - Random Is Resistance

Review

Es gibt Bands wie SUICICIDE COMMANDO, HOCICO oder VNV NATION, die stets in der ersten Reihe stehen, die Konzerthallen füllen und auf die sich die Blicke richten. Gleichzeitig gibt es Bands, die zwar schon lange dabei sind, trotzdem ihre Sache eher im „stillen Kämmerchen“ machen und die (noch) nicht diesen besonderen „großen Namen“ haben. Ein gutes Beispiel hierfür sind vielleicht ROTERSAND, eine Band die mit Alben wie „Truth Is Fanatic“, „Welcome To Goodbye“ und „1023“ für Elektrokenner zwar richtig gute Alben abgeliefert hat, dennoch eher noch als Geheimtipp läuft.

Damit sollte und wird nun jedoch wohl endgültig Schluss sein, denn mit „Random Is Resistance“ legt das Trio seine Meisterprüfung ab. Man neigt zwar manchmal zu Superlativen, doch nach zahlreichen Alben, die das Jahr bisher hervorgebracht hat, ist „Random Is Resistance“ ein heißer Anwärter auf den Titel „Elektroalbum 2009“. Was das Trio im Rahmen der zwölf Songs abliefert, ist ein wahrer Genuss für alle Elektrofans und ein imposantes Beispiel dafür, wie moderner und abwechslungsreicher Elektro des 21. Jahrhunderts aussehen kann. Wird man mit dem akustischen Intro „Yes We Care“ noch auf eine falsche Fährte geführt, folgen mit „Bastards Screaming“, „Waiting To Be Born“ und „Speak To Me“ drei sensationelle Tracks, die alle Stärken von ROTERSAND eindrucksvoll vereinen. Eindringliche Vocals, wunderbare Melodien sowie abwechslungsreiche, komplexe und intensive Songstrukturen machen den Beginn des Albums zu einem Fest für alle Liebhaber des anspruchsvollen Elektros. Entgegen des Songtitels „We Will Kill Them All“ folgt anschließend ein kurzer und angenehmer Moment der Entspannung, bevor „First Time“ das Opening der Scheibe noch toppt – zu Beginn noch mit Gitarren arrangiert, entwickelt sich dieser Track zu einem fulminanten Elektrosong par excellence. Erneut gehen die Vocals und die intelligent arrangierte Instrumentierung eine perfekte Symbiose ein und am Ende bleibt man einfach nur noch beeindruckt mit Gänsehaut zurück.

In gleicher Qualität geht es dann in der zweiten Hälfte des Albums weiter – jeder Song würde an dieser Stelle eine individuelle Würdigung verdienen. Stellvertretend seien hier das emotionale „Beneath The Stars“ und das hämmernde „War On Error“ genannt, bevor das Album mit dem ebenfalls eindringlichen „A Million Worlds To Lose“ leider abschließend seine Pforten schließt.

ROTERSAND beweisen auf „Random Is Resistance“ eindrucksvoll, wie abwechslungsreicher und anspruchsvoller Elektro klingen kann: Trotz aller Eingängigkeit und wunderbarer Melodien bzw. Synthiepassagen nie platt oder schwülstig, immer wieder überraschend, teilweise durchaus sperrig, sich nie wiederholend und vor allem als Gesamtwerk in sich stimmig und voller Intensität. Für mich das „Elektroalbum 2009“ – auch wenn wir erst November haben…

04.11.2009
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