Schon über 20 Jahre ist es mittlerweile her, dass MANOWARs legendäres “Kings Of Metal” erschien, das letzte Album, bei dem Ross “the Boss” Friedmann als Gitarrist und Hauptsongwriter der amerikanischen Kult-Truppe beteiligt war. Doch noch immer hat der Gitarrenhexer es sich auf die Fahnen geschrieben, dem Pfad des traditionellen, epischen Heavy/Power Metal der 80er zu folgen und so erscheint nach dem Debüt 2008 “New Metal Leader” nun das zweite Album seines Solo-Projektes ROSS THE BOSS: “Hailstorm”.
Doch kommen mir beim Anhören von “Hailstorm” ernsthafte Zweifel, ob hinter ROSS THE BOSS tatsächlich noch der Songwriter steckt, der sich damals für die Kult-Scheiben wie “Battle Hymns” oder “Into Glory Ride” verantwortlich zeichnete. Denn derartiges Hitpotenzial, wie es fast durchgängig alle Stücke dieser Alben in sich haben, weist auf “Hailstorm” tatsächlich kein einziger Song auch nur ansatzweise auf, zeitweise wartet man sogar gänzlich umsonst auf irgend eine Art Highlight. Stücke wie der Opener “Kingdom Arise”, “Crom” oder “Behold The Kingdom”, plätschern recht gleichförmig, druck- und energielos vor sich hin und der Ausbruch, auf den sie zuzusteuern scheinen, bleibt schließlich einfach aus, es wird höchstens ein schier endloses Solo angehängt, dass technisch zwar zweifelsohne beeindruckt, den Hörer aber schnell langweilt (“Great Gods Glorious”). Versteht mich nicht falsch, ROSS THE BOSS bieten auf diesem Album guten Heavy/Power Metal, der technisch einwandfrei vorgetragen wird, einige eingängige Refrains (“Dead Man’s Curve”, “Hailstorm”, “Shining Path”), coole Riffs (“Burn Alive”), eine ordentliche Portion Epik (“Among The Ruins”, “Empire’s Anthem”) und jede Menge frickelige Soli zu bieten hat, und auch Sänger Patrick Fuchs liefert wieder eine anständige Leistung ab (auch wenn man doch automatisch den Vergleich zu Eric Adams zieht, dem Fuchs natürlich nicht standhalten kann), doch würde das Etikett ROSS THE BOSS fehlen, ginge das Album sang- und klanglos im Sumpf durchschnittlicher Truppen dieses Genres unter.
Wie schon gesagt, “Hailstorm” ist einfach ein gutes, aber wenig spektakuläres Album, nicht mehr und nicht weniger, kein Meisterwerk, aber auch kein Fehlgriff. Reinhören schadet also nicht, eine unbedingte Empfehlung kann ich jedoch nicht aussprechen.
Oh, Metal.de bewertet diese Platte schlecht, dann muss sie ja gut sein.:)
Es lebe die eigene Meinung, ich werd mir bestimmt nicht von einem solchen schmierblatt den spaß verderben lassen, besonders wenn das review dann noch von soner unqualifizierten alten kommt.
Erstens sind 6 Punkte nicht schlecht, zweitens lese ich im Review nicht wirklich etwas „Unqualifiziertes“, raus, drittens lese ich dafür aber in Arsons Post den gekränkten Fanboy raus. Das dazu.
Die Rezensentin hat eindeutig eine andere Platte gehört als ich. "Hailstorm" ist ein wirklich gutes True-Metal-Werk!
Man muss es einsehen; dieses Album ist wirklich Müll.
Das liegt zum Einen natürlich am ausdruckslosen Sänger, zum Anderen
am Songwriting, welches nur noch nach schemenhaftem Euro Power Metal klingt.
Keine Überraschungen, kein vertracktes Songwriting, keine abgöttischen Soli.
Dafür kann es allenfalls 6/10 Punkten geben