Rose Hill Drive - Americana

Review

Die Jungs von ROSE HILL DRIVE hauen mit „Americana“ bereits ihr drittes Studioalbum raus und servieren dem Hörer eine ordentliche Portion Rock im Stil der 70er Jahre.

Um die Parallelen zu LED ZEPPELIN oder auch WOLFMOTHER nicht zu erkennen, müsste man schon mit Taubheit geschlagen sein, denn gleich mit dem Opener und Namensgeber „Americana“ begeben sich die Jungs in den Windschatten besagter Bands und geben Vollgas. Bei der ganzen Vergleichbarkeit klingen ROSE HILL DRIVE trotzdem auf ihre eigene Weise frisch und neu. Wer hier einen billigen Klon vermutet, liegt definitiv falsch. Die Kompositionen werden mit psychedelischen Effekten noch verfeinert und somit kommt beim Hören definitiv keine Langweile auf. Die meiste Zeit lässt die Band nichts anbrennen und bleibt die überwiegend auf dem Gaspedal, wobei es natürlich auch ruhige, entspannte Songs wie „Speed Dail“ gibt. Das ist sogar ganz gut so, denn dabei werden die Lauscher etwas entlastet und man kann sich auf die nächste Track-Rakete freuen. Je mehr man von „Americana“ hört, desto eher wird klar, dass sich diese Band nicht im Schatten der großen Vorbilder verstecken muss. Zwischendurch kommt man nicht umher festzustellen, dass die BEATLES auch nicht spurlos an den Jungs vorbei gegangen sind, aber das macht absolut nichts. Diese Mischung und der damit verbundenen Eigenständigkeit sorgen für ein geniales Klangerlebnis. Nachdem „Americana“ nach guten 40 Minuten durchgelaufen ist und leider, leider tatsächlich schon vorbei ist, ertappt man sich unweigerlich dabei, schlicht wieder auf den Play-Button zu drücken und den Silberling erneut anzuhören. Einzig an die Stimmlage des Sängers muss man sich vielleicht zu Beginn gewöhnen, aber das kratzt nach dem ersten Lied sicher niemanden mehr, denn diese Stimme passt wie die Faust aufs Auge in das Gesamtbild von ROSE HILL DRIVE.

Jetzt mal ehrlich: So und nicht anders muss Musik aus dieser Zeit klingen! Klar, die Jungs auf eine Stufe mit den Ikonen zu stellen wäre vermessen, aber sie schicken sich an, die Erinnerungen wach zu halten und das auch noch würdevoll. Wer LED ZEPPELIN und WOLFMOTHER zu seinen Favoriten zählt, kommt an ROSE HILL DRIVE und ihrem Album „Americana“ definitiv nicht vorbei. Großartige Leistung!

13.03.2012
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