Rorcal - Világvége

Review

RORCAL arbeiten nicht nur flott, sie unterliegen dabei auch keineswegs einem Stillstand. Nebst einiges EPs und Splits sind sie mit „Világvége“ nun auch bei ihrem dritten Album angelangt. Noch immer trifft die Schublade „Post“ als Vorsilbe durchaus zu, doch das Drittwerk der Schweizer setzt mehr denn je auf Black-Metal-Einflüsse.

„Világvége“ versteht sich zudem als Gesamtkunstwerk, unterteilt in einzelne Stücke, um den Hörgenuss beizubehalten. Keine schlechte Wahl, denn RORCAL agieren zwar zusammenhängend, aber doch sehr abwechslungsreich. Wird „II“ noch durch geringes Tempo und sich gewaltig auftürmenden Gitarrenwände dominiert, wird der weitere Plattenverlauf auch gern mit dem Tritt aufs Gaspedal, oder dem Verwenden leicht disharmonisch anmutender Riffs, geprägt. Das hält nicht nur die Spannung auf „Világvége“ (ins Deutsche übrigens grob übersetzt: Weltuntergang) hoch, sondern zeigt RORCAL auch sehr flexibel im Einsatz der eigenen Stilmittel. Wie bereits erwähnt passt bei den Schweizern die Post-Schublade am ehesten, so finden sich nebst der apokalyptischen Grundstimmung auch genügend Einschübe aus harmonischen, sowie erdrückenden Post-Metal-Einflüssen. „Világvége“ findet seine Stärke aber eindeutig in der Verschmelzung der einzelnen Teilstücke: Donnerndes Blastbeat Gewitter, undurchdringliche Gitarrenwände, infernalisches Geschrei und recht häufige Tempowechsel sorgen auf ihrem dritten Album definitiv für düstere Wolken am Horizont.

RORCAL bieten zwar grundlegend rein gar nichts Neues, haben aber mit „Villagvege“ ein zermalmendes Gesamtkonstrukt erschaffen. Wirklich Pausen von dem niederschmetternden Unwetter gibt es wenig, auch wenn „VI“ z.B. im Vergleich zum Rest fast versöhnlich harmonisch wirkt, aber das bleibt eher die Ausnahme. Den Schweizern ist eine interessante, kraftvolle Scheibe gelungen, die durch die eher raue Produktion noch zusätzlich an Charme gewinnt.

08.04.2013

Chefredakteur

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