Rorcal - Creon
Review
RORCAL aus der Schweiz machen seit jeher keine einfach zugängliche Musik. Das gilt für ihr viertes Full-Length-Album „Creon“ (oder, für die ganz Korrekten: „κρέων“) genauso wie für alle anderen der unzähligen Alben, EPs und Split-Veröffentlichungen, die die Band seit ihrer Gründung 2006 bereits herausgebracht hat – wenn nicht noch mehr. Einmal mehr servieren die fünf Herren aus Genf einem schwer verdaulichen Brocken aus Sludge, Doom Metal, Post-Hardcore, Crust und einem Spritzer Black Metal, und für den gilt einmal mehr: Ja, das klingt hart, relativ eigen und schönheitsfeindlich, aber letztlich wäre der eine oder andere Höhepunkt nett gewesen.
Denn sowas wie das Zuckerstückchen fürs Ohr, das andere, vergleichbare Bands wie CELESTE oder DOWNFALL OF GAIA immer wieder in ihre brachialen, gerne auch chaotischen Arrangements einarbeiten, fehlt bei RORCAL ein bisschen zu oft. Klar, solche Parts wie der eindringliche Schlusspart des Openers „Πολυνείκης“, die gehen schon deutlich in Richtung Höhepunkt – aber davon gibt es zu wenige, bedenkt man, dass keiner der vier Stücke auf „Creon“ kürzer als elfeinhalb Minuten ist.
Ansonsten wäre es natürlich vermessen, über „Creon“ schlecht zu reden – denn ob eine Band wie RORCAL überhaupt etwas schlechtes veröffentlichen kann, ist fraglich. Nein, das vierte Album der Schweizer ist definitiv eine starke spielerische und kompositorische Leistung, es fehlt eben nur gelegentlich das i-Tüpfelchen. Wer auf post-igen, chaotischen, angeschwärzten und schleppenden Lärm steht und Bands wie die genannten CELESTE oder DOWNFALL OF GAIA zu seinen Favoriten zählt, der sollte mit RORCAL und „Creon“ definitiv glücklich werden.
Rorcal - Creon
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Black Metal, Crust, Doom Metal, Postcore, Sludge |
Anzahl Songs | 4 |
Spieldauer | 52:28 |
Release | |
Label | Halo Of Flies |
Trackliste | 01. Πολυνείκης 02. Ἀντιγόνη 03. Αἵμων 04. Εὐρυδίκη |