Root - Hell Symphony

Review

Auch das zweite Album „Hell Symphony“ von 1992 der tschechischen (Black)-Metal-Urgesteine ROOT wurde dieser Tage wieder veröffentlicht. Dies war einer jener Klassiker, welcher nicht nur die osteuropäische Black-Metal-Szene nachhaltig prägte, wozu sicherlich auch die Gründung der Church Of Satan in der Tschechei durch ROOT Mastermind Big Boss beitrug. Bei „Hell Symphony“ handelte es sich auch um das erste Album mit englischen Texten, auf dem nicht weniger berühmten Debütalbum „Zjeveni“ wurde noch in der Heimatsprache gesungen.

Damals zeigten sich ROOT selbst noch etwas von den Pionieren des Genres beeinflusst, namentlich VENOM, BATHORY und HELLHAMMER/CELTIC FROST, wenngleich sich schon ein eigener Stil herauskristallisierte. Die zweite Black-Metal-Welle rollte gerade auf ihren Höhepunkt hin, doch die Tschechen unterschieden sich mit ihrem old school Black Metal doch schon ziemlich deutlich von den Legionen ideologisch ähnlich gearteter Bands. Die Weiterentwicklung machte nicht Halt. Gestiegene Musikalität, was sich am technischeren Thrash-Riffing zeigte, vereinzelt eingestreute akustische Passagen, schöne Leads, Chöre, bombastische Anklänge, viele unterschiedliche Tempi, die sture Hau-Drauf-Mentalität war zwar noch nicht ganz weg, der Black Metal hatte sich aber geöffnet und enthielt nun einige neue Facetten. Gekrönt wird der pechschwarze Reigen mit dieser unheilvoll düsteren Atmosphäre von dem charmant gekrächztem Gesang von Big Boss. Der Weg zum etwas epischeren Metal wurde schon in „Leviathan“ etwas vorgezeichnet.

Zusätzlich befinden sich auf dem Re-Release noch folgende Bonustracks:

Lucifer (Live in Brno 1999)
Leviathan (Live in Zwickau 2000)
Song For Satan (Live in Spalene Porici 2002)

Die Liveaufnahmen sind ok, hauen mich aber ehrlich gesagt auch nicht gerade vom Hocker. Würden sie fehlen, wäre das kein großer Verlust. Ansonsten gilt: Kult!

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25.12.2008

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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1 Kommentar zu Root - Hell Symphony

  1. Anonymous sagt:

    Was ich an diesem Album immer noch seltsam finde ist, daß sein Opener ein Instrumental von über sechs Minuten Spieldauer ist. Noch seltsamer ist, daß dieses abwechslungsreiche, durch spannende Leeds und häufige Rhytmuswechsel der in meinen Ohren beste Song auf diesem Album ist. Was auch am Giftgnom von Sänger liegt, der mir schon damals, als ich das Teil zusammen mit der "Ritual" von Masters Hammer in Decin gekauft habe, bei den meisten Songs ein bischen den Spaß am Album verdorben hat. Die Songs an sich sind nämlich gut und zu keiner Plagiat irgendwelcher Zeitgenossen, lediglich der snarebetonte Drumsound und, wie schon gesagt, der Sänger, sind für mich Kritikpunkte.

    7/10