Ronny Munroe - The Fire Within

Review

Scheiße, leb ich eigentlich hinterm Mond? Irgendwie ist die Auflösung von METAL CHURCH total an mir vorbeigegangen. Na ja, allzu großer Fan war ich nie und insbesondere der Power Metal amerikanischer Prägung war noch nie so ganz mein Ding, aber von der Metallkirche hat man ja doch einiges mitbekommen.

Parallel zum eher schwachen Abgesang „This Present Wasteland“ arbeitete MC-Sangesröhre Ronny Munroe an einem neuen Soloalbum, welches sich „The Fire Within“ schimpft und nächsten Monat über den Ozean in europäische Gefilde eingeflogen wird. Wenn ein Sänger einer doch recht renommierten Kapelle es nötig hat, Soloalben zu verbrechen, lässt das meist darauf schließen, dass der Junge bei seiner Stammband nicht allzu viel zu sagen hatte. Vergleicht man aber das letzte METAL CHURCH-Werk mit Munroes Alleingang, kommt man schnell zum Schluss, die Band hätte mal lieber auf ihren Mikroständer hören sollen. Der weiß nämlich noch wie man eine aggressive Powerscheibe raushaut. Dass Munroes Stimme über allen Zweifeln erhaben ist, sollte beim Sänger der letzten drei MC-Alben klar sein, auf „The Fire Within“ lebt er allerdings auch ganz gerne seine etwas bösartigere Seite aus, was sich auch in der Grundstimmung einiger Songs bemerkbar macht und hier und da geringfügig an MERCYFUL FATE erinnert. Songs wie „What You Choose To Call Hell (I Call Home)“ (mit freundlicher Unterstützung von QUEENSRYCHES Michael Wilton) oder „Delirium“ haben schon gewisse evil Untertöne, an die man sich schnell gewöhnt hat. Munroe sorgt zudem für ein abwechslungsreiches Songwriting und bietet neben typischen Power-Metal-Bangern (einfach großartig: „Deafening Hypocrisy“!) auch groovendes („Demon Opera“), episch-pomposes („Across The Sea Of Souls“; klasse), NWOBHM-artiges („Desperate Man“; MAIDEN lassen grüßen), Rock’n’Rolliges („Evil Genius“) und 80er-Rock-mäßiges („Ride Me“; geht‘s da eigentlich ums Ficken?). Und zum guten Schluss macht er bei der RAINBOW-Covernummer „Man On The Silver Mountain“ noch die erwartungsgemäß gute Figur.

Kurzum: Wer den Schwanengesang von METAL CHURCH nicht abkonnte, greift zur besseren Alternative namens „The Fire Within“. Nicht überragend, aber gut.

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29.08.2009

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