RONNIE ATKINS, der mit bürgerlichen Namen Paul Christensen heißt, dürfte den meisten Menschen als Sänger der PRETTY MAIDS bekannt sein. Seit 1981 sind die Dänen auf den Bühnen dieser Welt zu bewundern. Scheiben wie “Red, Hot And Heavy“, “Future World“ oder “Jump The Gun“ machten die Dänen in der ganzen Welt bekannt. Warum nun ein Soloalbum namens “One Shot“ vom 56-jährigen Frontmann?
RONNIE ATKINS und die Sicht auf seine Krebserkrankung
Im November 2019 veröffentlichten PRETTY MAIDS mit “Undress Your Madness“ ihr 16. Studiowerk. Im Oktober 2019 gab RONNIE der Öffentlichkeit bekannt, dass er an Lungenkrebs erkrankt ist. Kurzzeitig gab es optimistische Nachrichten, im April erhielt er jedoch die niederschmetternde Information, dass die Erkrankung nicht heilbar ist.
RONNIE dazu:
„To be honest, I initially had no intention to do a solo album to begin with, but for various reasons and in particularly my own personal health situation I finally decided to have a crack at it. Around Easter 2020 and only some six weeks after I was told that everything seemingly looked very positive for my health, I was unfortunately diagnosed with stage 4 cancer and told it was incurable, which was devastating news for me. Needless to say, that was a total game changer and I went into kind of a panic situation for a while! But when the dust had settled. I realized there were two ways to approach the situation. I could sit down, accept the facts, and feel pity for myself or I could pull myself up, set some goals, pursue my dreams, and carry on living! And with fantastic back up from my family and true friends, I went for the latter!“
So steht das Solo-Werk von ATKINS unter einem ganz anderen Stern als die Veröffentlichungen mit PRETTY MAIDS. Dass der Sänger sich nicht gerade Lyrics über Sex, Drugs and Rock’n’Roll für “One Shot“ zu Nutze machte, dürfte jedem klar sein. Er hatte andere Dinge im Kopf, und so entstand ein melancholisches, aber auch persönliches, Langeisen aus seiner Feder.
“One Shot“ – eine Veröffentlichung unter anderen Voraussetzungen
“One Shot“ ist anders zu betrachten als ein normales Release, welche allwöchentlich auf dem Markt erscheinen. Es sind nicht alles Killer-Songs, es gibt auch einiges an Fillern. Der Titeltrack “One Shot“ bringt die Melancholie, aber auch die Energie von ATKINS über mehr als fünf Minuten ans Tageslicht. Insgesamt ist das Langeisen ein melodischer Rocker, irgendwo zwischen klassischem Hard Rock und Stadion-Rock verortet.
Bei der Produktion erhielt RONNIE ATKINS reichlich namhafte Unterstützung. Über HAMMERFALL-Saitenbearbeiter Pontus Norgren, Kee Marcello von EUROPE, Oliver Hartmann, Pontus Egberg, Linnéa Vikström-Egg bis zum SOILWORK- und NIGHT FLIGHT ORCHESTRA-Fronter Björn Strid reicht die Liste der Gastmusiker. Sehr großen Anteil an dem Solo-Projekt hat PRETTY MAIDS-Keyboarder Chris Laney, der RONNIE ermutigte, seine Idee zu “One Shot“ umzusetzen. Chris war von der Idee bis zur Realisierung unterstützend an der Seite von ATKINS.
RONNIE ATKINS – seine Leistung steht über der Musik
Die musikalische Darbietung auf „One Shot“ ist solide, bietet mit dem Titeltrack ein Highlight, aber auch eine Menge Durchschnittsware. Bei dem Release steht das Werk an sich und der Künstler RONNIE ATKINS im Vordergrund. Er lässt sich in einer schier ausweglosen Situation nicht unterkriegen und lebt weiter seine Träume, solange er kann. Diese Energie kann Vorbild für viele Menschen sein, die in ähnlichen Situationen sind, nicht aufzugeben. ATKINS ist alles an Energie zu wünschen, die er benötigt, um den Kampf gegen den Krebs fortzuführen. Daher lässt sich das gesamte Werk auch nicht in einer Note wiedergeben. Die Wertung bezieht sich auf den reinen musikalischen Teil.
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