RONNIE ATKINS, seines Zeichens 40 Jahre lang Fronter bei PRETTY MAIDS, wandelt seit nunmehr zwei Jahren auf Solopfaden. Letztes Jahr erschien sein erstes Album „One Shot“, das wohl bis dahin das persönlichste Werk seiner Karriere werden sollte. Mittlerweile ist vermutlich allen bekannt, dass Ronnie an Krebs leidet, der leider nicht mehr heilbar ist. Es geht ihm derzeit laut eigener Aussage aber gut und lebt im Hier und Jetzt. Er möchte jeden Moment so gut nutzen, wie es eben geht. Genau diese Message spiegelt sich nun im zweiten Album des Sängers, „Make It Count“, wieder.
RONNIE ATKINS – Ein Mann, eine Stimme
Neben seiner Hauptbaustelle, die derzeit auf Eis liegt, hat RONNIE ATKINS sich in den vergangenen Jahren bei der AVANTASIA-Familie einen Namen als Gastsänger und Tourmitglied gemacht. Mit dem All-Star-Projekt AT THE MOVIES veröffentlichte er das Cover zu „We Don’t Need Another Hero“ aus „Mad Max Beyond Thunderdome“. Der Mann hat Lust auf neue Musik und Erfahrungen, und genau das ist es, was „Make It Count“ so schnell hat entstehen lassen.
Und so vielseitig, wie Atkins in den vergangenen Jahren unterwegs war, so ist auch sein zweites Album vielseitig ausgefallen. Er ist sich nicht zu schade, selbst zuzugeben, dass „Make It Count“ auch poppige Elemente enthält. Es ist schließlich sein Werk, wo ihm kein anderer reinreden konnte. Nichtsdestotrotz startet es mit dem flotten Rocker „I’ve Hurt Myself (Before Hurting You)“, welches direkt in das erste Highlight „Unsung Heroes“ mündet. Ein Song über all die Helden der Welt, die es nicht auf die Titelseiten schaffen. Instrumentierung und Ronnies Stimme schaffen hier Gänsehaut.
„Rising Tide“ ist schon fast ein Melodic-Power-Metal-Song und beschreibt die Sicht RONNIE ATKINS‘ auf die Klimakrise. In die gleiche Kerbe schlägt auch das später auf dem Album vertretene „Blood Cries Out“. „The Tracks We Leave Behind“ hinterlässt einen sofortigen Ohrwurm nach dem ersten Refrain, genau so verhält es sich mit „All I Ask Of You“. Die darauf folgenden Stücke sind allesamt flotte, melodische Rocker, die gut ins Ohr gehen.
„Make It Count“ gibt bei allem 200 %
Jeder Refrain ist so kraftvoll wie möglich intoniert, jeder Song klingt so, als würden alle Beteiligten wirklich alles geben, um ATKINS‘ Vision zu verwirklichen. Die Power-Ballade „Let Love Lead The Way“ ist zwar maximal schnulzig, aber gerade das macht sie so gut. Dass die Stimme des Sängers sowieso für balladeske Songs mehr als gut gemacht ist, wird hier erneut unter Beweis gestellt.
Alles auf den Kopf stellt dann am Ende der Titeltrack, welcher als emotionale Ballade beginnt und als ABBAeske, gospelartige Power-Pop-Hymne endet. Ein seltsamer Ritt, der so nicht zu erwarten war, aber so gut funktioniert, dass es sich zu einem der besten und stärksten Songs des Albums mausert.
Alles Gute, RONNIE ATKINS
Hoffentlich bleibt Atkins‘ Schutzengel ihm noch lange treu, denn „Make It Count“ zeigt, dass der Musiker noch längst nicht alles gesagt hat. Wir wünschen ihm das Beste für seine Gesundheit und werden „Make It Count“ sicherlich an dem ein oder anderen lauen Frühlings- und Sommerabend auflegen.
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