Roman Rain - Roman Rain

Review

Aus dem fernen Wladiswostok stammt der russische Künstler ROMAN RAIN, der seine Ideen von düsterer Musik nun auch den Menschen außerhalb Russlands vorstellen will. Das vorliegende Album „Roman Rain“ ist eine spezielle Zusammenstellung aus älteren sowie neueren Songs, also quasi eine Art Werkschau, die einen Einblick in die musikalische Welt des schon etwas älteren Herren geben soll.

So ist das Album mit 17 Songs ordentlich vollgepackt, was allerdings nicht unbedingt ein Vorteil ist. Zwar mögen die russischen Texte anfangs noch ganz exotisch klingen, mit fortschreitender Dauer erschweren sie allerdings auch einen unbeschwerten Hörgenuss. Dies liegt vor allem aber auch daran, dass „Roman Rain“ mehr oder weniger durchgehend eine ziemlich zähe Angelegenheit ist. Vor allem Darkwave- und Gothic-Klänge bestimmen den Sound des Russen, hin und wieder wird es auch etwas synthpoppig oder klassisch. Diese Mischung hört sich auf dem Papier vielleicht ganz nett an, die Umsetzung ist dann allerdings nicht gerade das Gelbe vom Ei. Nachdem der exotische Flair bereits nach den ersten beiden Songs komplett verflogen ist, geht das Album mit dem dritten Track „Moj Ubijca“ dann in seine sehr ausdauernde Nervphase über. Die Songs dümpeln allesamt recht ähnlich und langweilig vor sich hin, mit der Folge, dass der Nervfaktor mit jedem weiteren Song steigt. Dafür sind vor allem auch der wehleidige Gesang und die oft schräge Instrumentierung verantwortlich, die es einem wirklich schwer machen, das Album bis zum letzten Song durchzuhalten.

Es ist zu befürchten, dass es ROMAN RAIN mit seiner doch sehr speziellen Art des Darkwave/Gothic hierzulande sehr schwer haben wird, sich Gehör zu verschaffen. Wer sich für Musik aus allen Teilen unsere Welt interessiert, könnte mit dieser slawischen Schwermut eventuell etwas anfangen, für viele ist es aber wahrscheinlich dann doch zu schwer verdauliche Kost.

26.06.2010
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