Rob Zombie - The Sinister Urge

Review

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Anders, als es der Titel verlautbaren und der grimmig drein blickende Rob auf dem Cover suggerieren will, steckt in „The Sinister Urge“ weitaus weniger Horror, als noch auf „Hellbilly Deluxe“. Das liegt aber weniger am lyrischen Konzept von Robs zweitem Album (2001) – denn hier aalt er sich wieder in seiner Lieblingswelt, die von Dämonen, Vampiren, Mumien, Untoten und allerlei Monstern bewohnt wird – sondern eher an der musikalischen Ausrichtung. War der Vorgänger noch sehr auf Industrial mit elektronischen Elementen getrimmt, hat Zombie nun eine deftige Portion Rock mit ins Boot geholt, die das Album eindeutig dominiert.

Und m. E. hat Zombie damit die eigentlich schon unschlagbare Mischung seines Debüts noch einmal effektiv verfeinert: Einerseits metallische, kalte Härte und andererseits arschcooles Hard-Rock-Feeling – Adrenalin pur. Bei Songs wie „Demon Speeding“ oder „Dead Girl Superstar“ möchte man sich einfach nur in seinen gepimpten Cabrio-Edsel setzen, mit der schönen Begleitung auf dem Beifahrersitz durch die Steppe donnern und dem Highwaycop im Rückspiegel zuwinken, bevor er in der Wolke aus Staub, Abgasen und verbranntem Gummi verschwindet.

Für das Album hat sich Zombie eine Menge illustrer Gastmusiker geholt, u.a. Josh Freese, Tommy Lee, Danny Lohner, Kerry King, DJ Lethal und Mix Master Mike. Das Bonbon kommt allerdings mit Großmeister Ozzy Osbourne, der mit seinem unverwechselbaren Organ den schmissigen Kracher „Iron Head“ veredelt. Hier verneigen sich zwei großartige Musiker voreinander.
Einzelne Songs hervorheben hieße, Highlights zu sortieren – macht sich nur schlecht, wenn keiner der Songs wirklich zurücksteckt. Neben den flott rockenden Nummern gibt es wie bei „Iron Head“ auch immer eine groovige Breitseite verpasst. Abgerundet wird das Album durch das lässige, mit seinem Horrorsoundtrack-Flair bestechende „House of 1000 Corpses“, mit dem Zombie schon einen kleinen Ausblick in seine zukünftigen Bestrebungen als Filmregisseur gab.

Wie schon bei „Hellbilly Deluxe“ können Fans von modernem Metal/Industrial/Rock-Crossover hier rein gar nichts falsch machen, für Kenner des Zombies zählt „The Sinister Urge“ ohnehin zu den Pflichtkäufen.

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31.01.2008

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