Roarback - Echoes of Pain
Anne 
Mein Deutschlehrer sagte immer, wenn du nicht weißt, was du schreiben sollst, beginne den Text mit einem Einstiegszitat. Bitteschön:
„BLOOD! AAAAAAAARGH! Hungry, tired. NOOOO!“
Nein, das war kein etwaiges höfliches Transkript, das steht genau so im Booklet. Als Hamlet eines Tages für Poesie-Unterricht den Dänen von ROARBACK erschien, wurde er scheinbar kurzerhand gevierteilt und gegessen. Macht aber nix. Auch wildes Gepolter zwischen Leichenteilen mit den rülpsigsten Vocals, die man sich aus Death und Thrash vorstellen kann, braucht die Welt gelegentlich.
Leider nimmt die phänomenale Geschwindigkeit (Respekt dafür!) den Songs jedoch fast jede Entwicklungsmöglichkeit und erinnert mit dem Dauergerammel von Schlagzeug und Bass eher an orkanartige Quickies mit fragwürdigen Leadsängern auf einer Backstage-Toilette. ABER – und hier kommt ein gewaltiges Aber im bisherigen Gemotze – letztendlich ist die Ausführung all dessen gar nicht mal schlecht. Jupp, es wirkt zwar jeder Song gleich und jupp, das Geräusch beim Auskotzen jeglicher Organe (inklusive der des Nachbarn) klingt vermutlich genau so, aber was wäre Metal für ein Pussy-Genre, wenn es nicht auch bedingungslose Alben wie „Echoes of Pain“ gäbe.
Wer es also brutaler als „brootal“ wünscht, sein Mittagessen am liebsten in den Schädeln kleiner Kinder serviert bekommt und leidenschaftlicher Fan der CANNIBAL CORPSE-Fraktion ist, hat hier den Soundtrack seinen Lebens gefunden. Und nun entschuldigt mich, ich habe das plötzliche Bedürfnis, mit der Axt auf meine Mitmenschen loszugehen.
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