Roadrunner United - The Concert
Review
Roadrunner Records hat bereits mehr als 25 Jahre auf dem Buckel und in dem halben Jahrundert des Bestehens hat man sich zu einem der wichtigsten und größten Labels im metallischen Bereich gemausert. Logisch, das so was entsprechend gefeiert werden muss und nach dem zwiespältigen Roadrunner United-Album gibt es nun die DVD zum offiziellen Geburtstags-Konzert, welches am 15. Dezember 2005 in New York stattfand.
DVD 1:
Die erste DVD beinhaltet eine c.a. 75-minütige Dokumentation, in der so gut wie alle Künstler die teilgenommen haben zu Wort kommen. Insgesamt ist es eine ziemliche Lobhudelei auf das Konzert und Roadrunner Records, wenngleich diese recht unterhaltsam dargestellt ist. Natürlich dürfen alle Künstler noch über ihre Erlebnisse auf der Bühne, das Besäufnis hinter der Bühne und Glen Bentons Outfit berichten, wobei sich bei letzterem besonders Corey Taylor begeistert zeigt. Am spannendsten fand ich allerdings den Rückblick von Dino Cazares (DIVINE HERESY), Scott Ian (ANTHRAX) und Roy Mayorga (STONE SOUR), welche uns den Proberaum, in dem sich die verschiedenen Zusammenstellungen vorbereitet haben vorstellt. Im Großen und Ganzen ist die Doku nett gemacht und einige der kleinen Randgeschichten sind durchaus unterhaltsam, aber mehr als einmal muss man sie wirklich nicht gesehen haben. Erwähnt muss ausserdem werden, dass die DVD lediglich auf Englisch und ohne jegliche Untertitel daherkommt, was leider manchmal zu Verständnisschwierigkeiten führt, was gerade Keith Caputo beweist, den wahrscheinlich nicht mal ein Englisch-Muttersprachler richtig verstehen würde.
DVD 2:
Nun zum eigentlich interessanten Teil dieser Doppel-DVD, dem Konzert im New Yorker Nokia Theater, bei dem sich 40 Künstler in verschiedensten Konstellationen quer durch den Roadrunner-Backkatalog spielen. Zunächst dominieren eindeutig ein paar Klassiker das Geschehen, BIOHAZARD’s „Punishment“ macht hier den Anfang, welchen Even Seinfeld an den Vocals persönlich zum Besten gibt und damit schon das erste Highlight setzt. Ein richtiger Hammer ist dann OBITUARY’s „The End Complete“, welches von Glen Benton am Mikrophon präsentiert wird und eine unglaublich böse Atmosphäre erschafft, das muss echt erstmal erreicht werden. Dann geht es wieder etwas traditioneller zu Werke. Songs von MERCYFUL FATE, KING DIAMOND und ANNIHILATOR werden zum Besten gegeben, wobei sicherlich Tim „Ripper“ Ownes (ex-JUDAS PRIEST, ex-ICED EARTH) für einige das Highlight ist. Dieses Dreier-Song-Package gefällt mir ausgesprochen gut. Kurz bevor es dann zum modernen Teil des Abends kommt, entert Glen Benton erneut die Bühne, diesmal in einer merkwürdigen Maskerade unter der er kaum zu erkennen ist, um „Dead By Dawn“ von seiner eignen Band DEICIDE zum Besten zu geben. Nach dem guten Einstieg in den modernen Bereich, den TRIVIUMs „Pull Harder On The Strings Of Your Martyr“ bietet, wird es etwas traurig. Eigentlich hätte „My Last Serenade“, welches von Ex-Fronter Jesse Leach und neu-Fronter Howard Jones zum Besten gegeben wird, zu einem Highlight werden müssen, doch sind beide Stimmen dermaßen dünn, das es eher nervend wird da weiter zuzuhören und so musste ich beim zweiten Durchgang der DVD erstmals die Skip-Taste nutzen- sehr, sehr schade! Den nächsten ruhigen Teil der DVD wird dann, nach den Songs von CHIMARA und FEAR FACTORY, von Ville Vallo (HIM), welcher „Black No. 1“ von TYPE O NEGATIVE präsentiert eingeleitet. Wobei, das eigentliche Higlihgt dieser ruhigen Zeit von Corey Taylor und Keith Caputo stammt, die die STONE SOUR-Ballade „Bother“ anstimmen und dabei mächtig für Stimmung sorgen. Einen Kommentar über die folgenden drei ROADRUNNER UNITED-Songs erspare ich mir mal, zwar sind sie alle musikalisch gut vorgetragen, doch betrachte ich das Projekt nach wie vor eher mit Desinteresse, da ich die Platte sehr lahm fand. Bis zum nächsten Oberhammer dauert es also etwas, der kommt dann aber mächtig, in Form von MACHINE HEADs „Davidian“, bei dem TRIVIUMs Matt Heafy und BLOODSIMPLEs Tim Williams sich die Vocals teilen, bis Rob Flynn höchstpersönlich die Bühne entert und den Song zu einem wahren Spektakel werden lässt. SLIPKNOTS „Sic!“ im Anschluss, lässt trotz dreier unmaskierter SLIPKNOT-Gestalten arg an Kraft zu wünschen, der Song kam sonst eindeutig besser als hier, das rettet auch Corey Taylors Vocalpartner Tommy Vext (ex-Divine Heresy) nicht. Natürlich darf ein würdiger Abschluss nicht fehlen und den gibts auch in Form von SEPULTURAs „Roots Bloody Roots“, bei dem noch mal drei Gitarristen, zwei Bassisten, ein Drummer, ein Mann an den Percussions und vier Sänger die Bühne überfüllen. Ein Riesenspektakel. Damit ist dann auch Schluss und ein vielleicht einzigartiges Konzert endet zufriedenstellend.
Alles in allem kann man diese Doppel-DVD wirklich empfehlen, allerdings hauptsächlich wegen des Konzertes, bei dem lediglich der KILLSWITCH-Song schwach dargeboten wird. Der Sound ist kraftvoll, fett und absolut überzeugend, die Bildführung nicht zu hektisch und die beteiligten Künstler hatten sichtlich Spaß. Daher, zuschlagen, auch wenn die Doku bei weitem nicht an das Konzert herankommt.
Tracklist:
01. BIOHAZARDs – Punishment
02. MADBALLs – Set It Off
03. STORMTROOPERS OF DEATHs – March Of The S.O.D.
04. LIFE OF AGONYs – River Runs Red
05. OBITUARYs – The End Complete
06. MERCYFUL FATEs – Curse Of The Pharao
07. KING DIAMONDs – Abigail
08. ANNIHILATORs – Alison Hell
09. DEICIDEs – Dead By Dawn
10. TRIVIUMs – Pull Harder On The Strings
11. KILLSWITCH ENGAGEs – My Last Serenade
12. CHIMAIRAs – Pure Hatred
13. FEAR FACTORYs – Replica
14. TYPE O NEGATIVEs – Black No. 1
15. ROADRUNNER UNITED – Tired N Loneley
16. STONE SOURs – Bother
17. ROADRUNNER UNITED – The Rich Man
18. ROADRUNNER UNITED – The Dagger
19. ROADRUNNER UNITED – The End
20. SOULFLYs – Eye For An Eye
21. SEPULTURAs – Refuse/Resist
22. SLIPKNOTs – Surfacing
23. MACHINE HEADs – Davidian
24. SLIPKNOTs – (Sic)
25. SEPULTURAs – Roots Bloody Roots
Roadrunner United - The Concert
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Gothic Metal / Mittelalter |
Anzahl Songs | 25 |
Spieldauer | |
Release | 2009-04-02 |
Label | Roadrunner Records |