Roadkill - Dark Side

Review

Ob die Holländer von ROADKILL bei der Namensvergabe von Titeln wie „God Of War“ und „King Of Swords“ von MANOWAR inspiriert wurden, mag ich nur zu vermuten, musikalisch geht’s jedenfalls etwas knackiger zur Sache als bei den zuvor genannten Schmuserockern. Allerdings erfinden ROADKILL den Metal definitiv nicht neu, sondern bedienen sich bei gestandenen Größen wie RAINBOW und DIO, was vor allem im Opener „God Of War“ und dem Titeltrack penetrant zum Tragen kommt. Kein Wunder, denn Sänger Marc Mac Blade (Ex-WASTELANDS) kommt zwar zu keiner Zeit wirklich an die Stimme des kleinen großen Meisters heran, ähnelt DIO gesanglich aber auffällig, sowohl vom Gesamteindruck als auch vom Gesangsstil. Potential lässt sich hier auf jeden Fall erkennen.

Mit „Lost“ folgt zur Hälfte der EP eine furchtbar langweilige Ballade, die im Duett zwischen Marc und Gastsängerin Christine Roetert vorgetragen wird und den zunächst durchaus positiven Eindruck etwas schmälert. Nun ist dieser Song ursprünglich auch auf dem Mist von Marc’s Ex-Band gewachsen und wurde hier lediglich gecovert, doch warum es ausgerechnet dieser Song sein musste, ist mir schleierhaft. Eine logische Erklärung wäre natürlich, um zu beweisen, dass ROADKILL auch anders können und sicherlich Balladen-Potential zu bieten haben.

Mit den abschliessenden Songs „King Of Swords“ und „The Dream“ wurden lediglich zwei Nummern des Debüt-Albums („Merlin“) der Band im aktuellen Line-Up neu eingespielt. Und auch hier handelt es sich um eher im unteren Durchschnitt anzusiedelnde Tracks, die weder in Arrangement noch in Melodie zu überzeugen wissen, 0815-Standard-Metal ohne jeglichen Wiedererkennungswert.

„Dark Side“ ist eine EP, die es nur beinharten Fans etwas enger in der Hose werden lässt. Alle anderen können seelenruhig weiter schlafen, ohne auch nur das Geringste zu verpassen.

18.08.2007
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