Rivonia Trial - A Prelude To The Aftermath

Review

Und wieder einmal eine junge Band, die mit den besten Absichten und größtmöglicher Spielfreude zu Werke geht, und der man in der Gesamtbetrachtung dennoch nicht mehr als musikalische Durchschnittlichkeit attestieren kann. RIVONIA TRIAL aus Frankfurt am Main erklären in der Info zu ihrer EP „A Prelude To Aftermath“, dass sich ihre Songs inhaltlich mit Unterdrückung und menschlichen Abgründen beschäftigen und führen die Apartheid als Inspiration an. Doch Botschaften von Durchhalten und Hoffnung seien ebenfalls Bestandteil ihres Metalcore-Sounds, da man an die Veränderung glauben müsse, um sie zu erreichen.

Das sind starke Worte, die RIVONIA TRIAL zumindest einen Charakter geben. Musikalisch kann man jedoch mit diesen etwas aufgeblasenen Promo-Worthülsen nicht ganz mithalten. Die eingangs erwähnte Spielfreude kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass es den meisten Songs einfach an zündenden Ideen fehlt. Vor allem die Schlussnummer „On World’s Edge“ lässt zwar durch diverse interessante Melodiebögen von der Gitarrenfraktion ein wenig aufhorchen, sonst gibt es aber leider sehr vorhersehbare Standardware. Riffs, Leads, Breakdowns, Gebrülle und hin und wieder ein paar melodische Vocals, immer hat man das Gefühl alles schon zu kennen, gerade dem Cleangesang fehlt es dazu an Überzeugungskraft: Gut gemeint, aber noch nicht professionell genug umgesetzt.

Die angekündigten melancholischen, epischen Atmosphären sind zu einem großen Teil auch höchstens zu erahnen. Das Intro zaubert mit seinen Klaviertönen zwar noch eine recht beklemmende Stimmung, ansonsten dominiert aber das Gefühl, im einen Moment schon zu wissen, was im nächsten kommt. Immerhin: Produktionstechnisch gibt es gemessen an der Qualität anderer Eigenproduktionen, die einen das Jahr über so erreichen, keinen Grund zur Beschwerde.

RIVONIA TRIAL sind keine schlechte Band, müssen sich aber, wenn Sie in Zukunft mitreden wollen von der zweifellos vorhandenen instrumentalen Klasse abgesehen, fast überall noch ein wenig steigern. Beim Songwriting, bei den Arrangements und beim Gesang.

20.02.2010

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