Rival Sons - Darkfighter

Review

Spätestens als Jay Buchanan auf dem RIVAL SONS-Album „Hollow Bones“ zur Schmonzette „All That I Want“ seine überragende Stimme eingesetzt hat, sind nicht nur die Herzen der weiblichen Hörerinnen geschmolzen und der Mann hat sich einen Stern am Himmel der Hardrock-Sänger gesichert. Gleichzeitig hat die Band aus Kalifornien sich über die Jahre den Status einer großartigen Southern-Rock-Band mit unverkennbarer Eigenständigkeit hart erarbeitet. Und das liegt nicht allein an Buchanans Stimme.

Die RIVAL SONS lassen nicht nach

Jetzt erscheint mit „Darkfighter“ das siebte Album und eines lässt sich schon nach den ersten zweit Track feststellen: Anders als seinerzeit BLACK STONE CHERRY (die mit einer sensationellen Attitüde losgelegt haben und mehr und mehr zur Country-Pop-Nummer mutierten) oder MUMFORD AND SONS (die ihren tollen Bluegrass zugunsten schlechtem Indie-Rock aufgegeben haben), bleiben sich Die RIVAL SONS treu. Was musikalisch geboten wird, ist weiterhin eine extrem sexy Mischung aus Blues und Southern Rock, die für Freunde der BLACL KEYS wie Manna vom Himmel fällt.

„Darkfighter“ ist ein bisschen cheesy und ein bisschen cool

Einfach lässig kommt beispielsweise der Chorus zu „Bird In The Hand“, der einerseits extrem radiotauglich klingt, im Zwischenpart aber eine BEATLES-hafte Eruption erlebt und mit einer Slide-Guitar-Einlage sofort auf den Boden der Tatsachen zurückkehrt. Großartig. Natürlich glitzert „Darkfighter“ mehr als das freche „Pressure And Time“ und es finden sich auch keine unsterblichen Hits à la „Open My Eyes“ oder „Where I´ve Been“ vom 2014er Werk „Great Western Valkyrie„. Und dann schreiben die Kalifornier tatsächlich noch einmal einen Song wie „Rapture“, der unerbittlich unter die Haut geht und von einem tonnenschweren Fuzz-Sound getragen wird.

Musik für Erwachsene mit durchgehend hohem Niveau

Letztlich liefern die RIVAL SONS mit „Darkfighter“ ein Album, das bei jeder Paartherapie mehr Aussicht auf Erfolg bringen kann. Stets sind die Songs geprägt von der großen Sehnsucht, die sich immer besser, mindestens zu zwei überstehen lässt. Man kann schwelgen und feiern, man kann reisen und… oh ja –  Sex zu dieser Musik haben. An die bereits genannten Werke aus der Anfangszeit der Band, kommt „Darkfighter“ allerdings trotzdem nicht heran. Das Überraschungsmoment, dass die Band damals für sich nutzen konnte, ist mit den Jahren freilich verpufft. So bleibt einfach ein tolles Album mit einigen großartigen Songs („Rapture“, „Horses Breath“, „Nobody Wants To Die“) und ein paar – für diese Band – kleineren Schwächen („Guillotine“, „Bird In The Hand“).

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04.06.2023

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