Die Bezeichnung Okkult Metal trifft derzeit wohl weitestgehend auf zwei Bereiche zu. Zum einen, wenn auch mit gewissen Abstrichen, auf den Orthodoxen Black Metal, zum anderen auf deutlich Heavy-Metal orientieren Kram a la THE DEVIL’S BLOOD. Weder mit dem einen noch mit dem anderen haben RITI OCCULTI allzu viel gemein.
Die Italiener setzen auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum tatsächlich auf einen eher beschwörenden Charakter, der seine Einflüsse zwar durchaus aus Doom, Rock und Black Metal bezieht, aber genauso auf einen psychedelischen, wie noisigen Charakter setzt. Beschwörend trifft den Sound dann auch am besten. Das Schlagzeug trommelt meist in einem eher hypnotischen, rituellen Rhythmus, während der Bass bedrohlich grollt und die Synthies für ein bisschen Mystik sorgen. Besonders ist vor allem, dass RITI OCCULTI gänzlich auf E-Gitarren verzichten und trotz allem wunderbar auskommen. Leider, so wirklich interessant wie diese Mischung ist, wirkt sie auf Dauer doch eher ermüdend. Auch weil die eher im Black Metal verwurzelten Vocals von Bassist Serena Mastracco doch eher mäßig variabel erscheinen. Nach den ersten Minuten kann einem dann lediglich Sängerin Elisabetta Marchetti mit ihrer glasklaren Stimme aus dem schon leicht vernebelten, apathischen Lauschen befreien (z.B. in „I am Nobody“). Mit „Desert Soul“ brechen RITI OCCULTI dann aber doch noch mal aus ihrem engen Korsett und bieten mit einem beschwingten Rhythmus, der verspielten Flöte und unverzerrten (leicht fernöstlich angehauchten) Gitarren tatsächlich einen kleinen Muntermacher.
Viel mehr davon gibt es aber leider nicht. Einfach weil die Italiener genau wissen, was sie wollen. „Riti Occulti“ ist auch ein wirklich interessantes Album geworden, das seinem okkulten Anstrich durchaus in ein musikalisches Klangbild formt. Leider sind die Möglichkeiten in der Form dann doch recht limitiert, sodass spätestens ab der Hälfte das Interesse verfliegt. Sollte es RITI OCCULTI in Zukunft gelingen, doch noch auf ein bisschen mehr Abwechslung zu setzen, könnten sie ein richtig großes Ding werden, den zweiten Versuch gibt es ja auch in Bälde – ich bin gespannt!
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