Rising Shadows - Finis Gloriae Mundi

Review

„Why so serious?“, fragt der Joker. „Why so bleak?“, fragten sich wohl RISING SHADOWS, als sie die Arbeiten an ihrem neuen Album begannen. Das Projekt von Fredrik Klingwall, den man u.a. von ANIMA MORTE aber auch LOCH VOSTOK und FLAGELLATION kennt, wurde erst mit Sängerin Linda-li zu der Band, die heute mit ihrer Musik die Hörer verzaubert.

Das Ende der Welt muss wahrlich nicht kahl und leer sein, kein trostloser Abgesang, kein apokalyptisches Inferno. „Finis Gloriae Mundi“ beschreitet da andere, sinnlichere und mystischere Wege. Es steht in etwa zwischen den Werken bekannter und weniger bekannter Namen wie VESPERTINA, ARCANA und HEXPEROS. Verträumter Ethereal, Dark Wave und Neofolk ohne jeglichen martialischen Anstrich vereinen sich hier mit engelsgleichen Stimmen, behutsamen Streichereinlagen und vielen kleinen Akzenten, wie z.B. einem Glockenspiel oder einem Hauch vom Orient („Fearless“).

Das Album ist klar geprägt durch seinen akustischen Charakter, dennoch schöpft Klingwall bei seinen Kompositionen aus einem reichhaltigen Repertoire. Reverbs, Spurenelemente aus Shoegaze und Dark Ambient füttern die zehn Stücke, die wie ein Spaziergang durch einen nebelverhangenen Wald sind: Mal bedrohlich, mal unscheinbar und dann wieder faszinierende Lichtblicke voller Harmonie. Und das allerschönste: Das ganze gibt es sogar zum Nulltarif. Eine bessere Einladung zum Anhören kann es kaum geben – mal abgesehen davon, dass „Finis Gloriae Mundi“ durchaus die Klasse besitzt, für die man der Band auch einen kleinen Obulus abdrücken sollte. Denn so himmlisch sie auch klingen: Solche Alben fallen nicht einfach so vom Himmel.

07.07.2011
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