Rise To Fall - End Vs Beginning

Review

Das spanische Quintett RISE TO FALL veröffentlicht „End Vs Beginning“ – in Kombination mit dem futuristischen Artwork ist das schon mindestens eine Münze ins Phrasenschwein wert. Das war’s dann aber auch schon mit Peinlichkeiten, denn die unter dem Banner des Modern Melodeath angebotenen 15 Songs sind mehr als annehmbar. Sänger Dalay Tarda beherrscht beide Tricks und brüllt dem Hörer einerseits die Locken trocken, nur um im nächsten Moment mit glockenklaren, packenden Melodien zu überzeugen und für Auflockerung zu sorgen.

Den Zusatz ‚Modern‘ zieht „End Vs Beginning“ aus den steril-kühlen elektronischen Tunes, die RISE TO FALL dezent mit harschen Stakkato-Riffs vermengen („Rise Without Drama“). Drummer Xabier „Txamo“ sorgt für ordentlich Dampf aus den Kesseln und macht die Sache rund. Trotz fast einer Stunde Spielzeit schleicht sich nicht wirklich Langeweile ein. Allerdings finden sich lediglich wenig markante Passagen oder Soli, die aufhorchen lassen. Mit zwingenden Krachern wird man also nicht konfrontiert, von Hits ganz zu schweigen. „Thunders Of Emotions Beating“ zeigt, warum RISE TO FALL trotzdem punkten können – dies tun sie mit nicht nachlassendem Druck, der den Hörer unweigerlich mitreißt. Akzentuiert gezockte Passagen wechseln sich im Eiltempo ab, Töne fliegen dem Hörer an die Birne, Drum-Gewitter lassen plötzlich den Boden erschüttern und irgendwo hinten meldet sich überraschend harsch der Bass. Die Vehemenz und das Temperament ziehen also mit und auch das kompositorische Geschick ist nicht hinderlich.

Klingt zu schön, um wahr zu sein, und passt leider gar nicht mit den Punkten zusammen. Das liegt daran, dass „End VS Beginning“ zum einen Ohr rein und zum anderen gleich wieder heraus geht und wirklich nur Fetzen hängenbleiben. Währenddessen macht die Musik durchaus Fun, lädt zum Wippen oder angeregten Zuckungen ein, aber trotz mehrerer Durchläufe ist außer hoch poliertem Einheitsbrei nichts übrig. So haben RISE TO FALL nur eine wirklich nennenswerte Schwäche, die sie aber für die wirklich wichtigen Kategorien qualifiziert – eventuelle überwältigende Liverpräsenz natürlich nicht einkalkuliert. Einen guten Absatz haben die Melodeather in Japan, dort kommt die kühle Dusche aus akzentuierten Tönen, Tönen und nochmals Tönen, sehr gut an. Kurzweilig, in sich stimmig und überzeugend konzipiert, deutliche Abzüge in der Nachhaltigkeit – Fans von THE UNGUIDED, SONIC SYNDICATE und DARK AGE werden sicherlich Freude damit haben.

26.06.2015

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