„Some Other Truth“ ist das zweite Album der britischen Groove-Metaler RISE TO ADDICTION. Irgendwo im Bereich von moderneren METALLICA würde ich die Musik ansiedeln, wenn man einen stilistischen Vergleich sucht.
Die Nummern bauen auf einem kräftigen Groove auf. Die von den Leads geführten Hooklines wechseln zwischen energetischen Vormärschen und emotionalen Abschnitten, bzw. vereinen beides innerhalb eines Songs. Diese Maßnahme kommt auf dem Album mehrfach vor, so dass mir eigentlich ein wenig die Abwechslung fehlt. Die Songs sind irgendwie zu austauschbar. Und es bleiben dadurch auch zu wenig Eindrücke länger haften. Die Riffs sind zwar vielseitig und inspiriert, die Songkonstrukte aber mitunter einfach zu ähnlich. Die Gitarristen Steve Wray und John Slater stellten ihr Können ja auch schon bei BLAZE zur Show, doch das Händchen für ein durchgehend hochklassiges Songwriting fehlt ihnen anscheinend noch.
„One More Time“ mit seinem gekonnten Höhepunkt, das akustisch beginnende und sich mit zunehmender Dauer an Intensität steigernde „Home“ und das recht geradlinige „Sick Of Me“ sind die einzigen Augenblicke, die mich auf diesem Werk mal aufhorchen lassen, weil sie aus dem Einerlei so ein wenig ausbrechen können.
Zumeist plättschert „Some Other Truth“ aber vor sich hin und erfüllt nur den Zweck einer kräftigeren Hintergrundberieselung. Da ändert auch nicht viel daran, dass es keine wirklichen Ausfälle gibt. Es ist einfach jede Menge nettes Durchschnittsmaterial.
Die Ähnlichkeiten zu METALLICA, nachdem diese sich von ihrer Speed/Thrash-Metal-Ära entfernt haben, sind allgegenwärtig – und das irgendwie zu offensichtlich. Manchmal geht es dabei auch ein wenig in Richtung Mainstream („Outside“). Aber das kennt man von den Vorbildern ja auch. Als Kritikpunkt muss bei RISE TO ADDICTION allerdings noch angeführt werden, dass der Gesang von Leigh Oates einfach zu akzentlos ist. Da fehlt ein eigener Charakter und gelegentlich auch die rechte Ausdruckskraft. Und die Höhenausflüge sind mitunter leicht schräg.
RISE TO ADDICTION können mit ihrem Zweitwerk nicht aus der Mittelmäßigkeit ausbrechen. Ich sehe letztendlich keine zwingenden Gründe, sich „Some Other Truth“ zuzulegen.
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