RISE OF THE NORTHSTAR sind zurück und steigen mit ihrem neuen Studioalbum “Showdown” ein drittes Mal in den Ring. Jedenfalls klingt das kurze Intro “The Anthem” so, als ob die fünf Franzosen unterlegt von breitbeinigen Gitarrenriffs in die Manege einziehen, dort ein paar Karatemoves hinlegen und dann von der Menge mit “Northstar”-Chören angefeuert werden: “Northstar … is f***ing back!”
RISE OF THE NORTHSTAR steigen ein drittes Mal in den Ring
Was direkt überleitet zur stilistischen Einordnung von “Showdown”: Angekündigt wird es als Rap-Metal, live sorgt die Musik bekanntlich für reichlich Bewegung auf und vor der Bühne, aber das ist ja beileibe noch nicht alles. Doch zunächst gibt es mit den beiden Singles “Showdown” und “Third Strike” ordentlich Futter für all jene, die sich vor der Bühne gerne austoben und virtuelles Kleinholz fabrizieren: Ersterer Song setzt mit sparsam eingesetzten Griffbrettverschiebungen für ein wenig melodiöse Unterfütterung, zweiterer legt den Fokus mit seinen Groove-Metal-Riffs auf Ganzkörperbewegung.
Aber RISE OF THE NORTHSTAR können auch anders: Nach ein paar harten Rapeinlagen entwickelt “One Love” einen gleichzeitig mächtigen wie melodiösen Mitgrölrefrain, den man so schnell nicht aus dem Gedächtnis bekommt. “Clan” wiederum beginnt mit reverbverhalltem Gitarrenzupfen und zeigt Leadgitarrist Eva-B in den Soli von seiner gefühlvollsten Seite. Und das abschließende “Rise” hat durch die eingestreuten Gitarrenleads einen melancholischen Unterton.
Ansonsten gibt sich “Showdown” aber durchaus sportlich: Die Gitarristen haben Hardcore im Blut und von Thrash Metal bis Groove Metal alle Nuancen extremen Metals inhaliert, während der Bassist und Drummer für den richtigen Wumms sorgen. Übrigens ordentlich unterfüttert durch eine moderne und transparente Produktion, die den Fokus darauf setzt, es ordentlich knallen zu lassen. Vergessen darf man in dieser Riege aber nicht Frontmann Vithia, der sich nach allen Regeln der Kunst durch die Songs rappt – meist auf Englisch, mal auf Französisch, aber immer mit dem Blick nach Fernost und mit Verweisen auf seine umfangreiche Manga-Sammlung.
“Showdown” gibt sich sportlich – aber nicht nur
Man muss sich zunächst ein wenig in das Album reinhören und die einzelnen Elemente ordnen: Grundsätzlich ist “Showdown” aber ein Album, das für Bewegung sorgt. Dafür wofür spricht, dass die meisten Songs im Midtempo angesiedelt sind und es nur wenige Ausreißer in schnelleres und zackigeres Tempo gibt. Aber wie in “Clan” auch in gemäßigte Gefilde, was durch die wunderbaren Gitarrensoli mächtig Eindruck schindet … und das deutlich macht, dass “Showdown” neben prolligem Hardcore noch sehr viel mehr bietet. Wenn RISE OF THE NORTHSTAR also wie anfangs geschildert virtuell in den Ring einziehen und abgefeiert werden, dann geschieht das völlig zu Recht.
Ich hab‘ die als eher kacke in Erinnerung und auch der Beschreibung im Review nach dürfte das eigentlich überhaupt nicht mein Ding sein, aber irgendwie gefällt mir das. Geschmack kann sich aber ändern und ich nehme das mal einfach so hin, ohne das großartig zu hinterfragen. Is‘ halt manchmal so und wird für weitere Beschäftigung notiert.
Die sind halt leicht prollig und etwas drüber. Aber ab und an kann man sich das schonmal geben.
Ich würde es nicht unbedingt als prollig bezeichnen. Sie haben mit ihrer Art und dem gesamten Auftreten eine eigene Marke geschaffen, die so nicht vergleichbar ist in diesem Segment.
Darüber hinaus macht ROTN doch sehr interessante Mucke in meinen Ohren.
Wobei ich Showdown hinter den Vorgängeralben ansiedel und die acht Punkte im Verhältnis übertrieben finde. Allerdings, im Verhältnis, was derzeit so los ist auf dem Markt, scheint es gerechtfertigt zu sein.
Die Platte macht Spaß, wenn einem der Begriff „Potpourri“ nicht komplett fremd ist, bzw. keine Abneigung gegen ein Allerlei besteht.
Zur Abrundung: Mir persönlich fehlt tatsächlich mehr Proll, sprich ordentlich mehr auf die Mütze!
Guter Job trotzdem! Platte wandert in die Ecke: Hörenswert und zum Abspielen im Auto geeignet, wenn Mutti dabei ist und sie keinen Bock auf Deathmetal hat.
Meine Mutter würde zwischen dem hier und Death Metal.. oder Irgendwas Metal, oder auch nur Hardrock, überhaupt keinen Unterschied hören.
Es ist nicht mein Ding in Schubladen zu denken, aber ein paar Betonpfeiler sollte Jede(r) kennen um sich das Schienbein abzuarbeiten.
Deswegen empfehle ich dir, deiner Mutti das wunderbare Universum der gittarenlastigen Musik näher zu bringen.
Es ist nie zu spät! 🙂