Rise Against - RPM10

Review

Zehn Jahre hat „Revolutions Per Minute“ nun schon auf dem Buckel. Anlässlich des Jubiläums bringen RISE AGAINST ihr zweites Album in einer aufgemotzten Version neu auf den Markt. Für Besitzer des Originals ist diese Version allerdings nicht lohnend. Zwar macht das schmucke Digipack einiges her und mit Demo-Versionen von zehn der zwölf Stücke wurde die Spielzeit ordentlich in die Länge gezogen, doch die Unterschiede zu den Albumversionen sind so marginal, dass schnell der Eindruck entsteht, als seien die Songs doppelt auf der Scheibe zu finden.

Warum „RPM10“ dennoch eine Daseinsberechtigung hat, ist schnell festgestellt. Erst nach dieser Platte stellten RISE AGAINST die Weichen für den großen Erfolg, der die Punk/Melodic Hardcoreler zu großen Fanscharen und etwas poppigerem Material führte. Im Speziellen heißt das, dass vermutlich Fans der jüngeren Stunde eventuell noch gar nicht mit den Anfangstagen der Band konfrontiert wurden, und das wäre wirklich fatal. „Revolutions Per Minute“ ist nämlich ein wirkliches Klassealbum voller Hits und zeigt RISE AGAINST noch etwas ungestümer als heutzutage, allerdings nicht minder mitreißend und eigenständig. Leidenschaftlich ist ein Attribut, das nahezu jeden Song auszeichnet. Dabei sind es bei weitem nicht nur die beiden Singleauskopplungen („Like The Angel“ und „Heaven Knows“), die das Potential zum absoluten Klassiker besitzen, sondern auch Material der Marke „Halfway There“ oder „Blood-Red, White & Blue“ die sich nachhaltig im Gedächtnis festbeißen. Auf „Revolutions Per Minute“ entspinnt sich die höchst abwechslungsreiche Mixtur aus Mitsing-Refrains, eingängigen Rythmen, Punk-Attitüde und politischen Statements zu einer hochexplosiven Mischung, von der man sich nur schwer losreißen kann. Auch von ihrer emotionalen Seite zeigen sich RISE AGAINST, so wirkt die bereits genannte Single „Heaven Knows“, aber auch „Broken English“ deutlich tiefschürfender als die straighten Nummern, ohne dass ein großer Qualitätsabfall zu bemerken wäre.

Sagen wir es so, mich hat „RPM10“ gelungen an meine ungestümeren Jahre erinnert und mich sofort wieder gepackt. Ohrwürmer noch und nöcher machen das Album zu einem wirklichen Must-Have für Fans der Band. Auch wenn RISE AGAINST heuer vielleicht etwas glatter wirken, dürfte „Revolutions Per Minute“ auch neugewonnene Fans ziemlich schnell in seinen Bann schlagen. Wer es noch nicht besitzt, MUSS zuschlagen!

30.05.2013

Chefredakteur

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