Ripped To Shreds - 亂 (Luan)

Review

Ein Death-Metal-Konzeptalbum basierend auf einem chinesischem Volksmärchen, das klingt zunächst einmal schon ziemlich interessant. Doch beim Hören von „亂 (Luan)“ macht sich dann leider doch recht rasch dezente Ernüchterung breit, denn die Umsetzung dieses ambitionierten Vorhabens ist RIPPED TO SHREDS leider nur zum Teil gelungen.

Nach dem kurzen Intro gibt das kurze und heftige „Righteous Fist To The Teeth Of The Wicked“ dann gleich mal unmissverständlich die grobe Richtung vor. RIPPED TO SHREDS setzen auf altschwedisch geprägtes Old-School-Death-Gebretter mit grindigen Anleihen. Das klingt jetzt vermutlich gut, ist aber eher ok, einfach irgendwie nichts besonderes. Außerdem sind die Vocals  etwas schwach auf der Brust, ganz einfach zu leise und nicht kräftig genug.

RIPPED TO SHREDS können nicht voll überzeugen

Die Jungs haben zwar durchaus ein Konzept, könnten das aber gerne noch um einiges spannender umsetzen. Manchmal gelingt das wirklich recht gut, wie beim doomig dreckigen „Throes Of A Dying Age“. Auch das in den grindigen Passagen an TERRORIZER erinnernde „Eight Immortals Feast“ mit seinem DISMEMBER-Gedächtnis-Part geht als absolut ok durch. Und generell hat dieses permanente Pendeln zwischen Death, Doom und Grind schon etwas, es müsste halt nur besser umgesetzt werden.

Denn im Großen und Ganzen fehlen halt irgendwie die besonderen Ideen und Momente, das ist dann alles doch eher schnöder Durchschnitt. So kommen RIPPED TO SHREDS über den Status „bemüht“ meist nicht wirklich hinaus. Ein durchaus interessantes lyrisches Konzept alleine reicht eben nicht aus. Immer mal wieder lässt einen eine Passage schon kurz aufhorchen, bevor die Mucke dann leider doch wieder Richtung Mittelmaß abdriftet.

Ein interessantes lyrisches Konzept macht halt noch keine gute Scheibe

Bitte nicht falsch verstehen, diese Scheibe ist ganz sicher kein Reinfall, aber sie hätte es auch schon vor 30 Jahren vermutlich recht schwer gehabt. „亂 (Luan)“ plätschert irgendwie mehr oder weniger an einem vorbei, ohne zu nerven, aber eben auch ohne nachhaltig Eindruck zu hinterlassen. Daher wird man sich vermutlich nicht allzu lange an dieses Werk erinnern.

Man findet sich zwar mit der Zeit etwas besser in der chaotischen Welt von RIPPED TO SHREDS zurecht, das Songwriting it und bleibt jedoch ausbaufähig. Somit fehlt hier leider der Sprung auf die nächste Stufe. Den müssen die Jungs beim nächsten Mal irgendwie packen, dann kommt man sicher in den grünen Bereich.

21.03.2020

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