Ringworm - Snake Church

Review

Die Cleveland-Thrashcorer RINGWORM gibt es schon ähnlich lange wie die CRO-MAGS, D.R.I. oder SUICIDAL TENDENCIES – alles Bands, die ihren Hardcore mit Thrash Metal oder andersrum mischen, und damit im Laufe der Jahre zu imposanter Größe angewachsen sind. RINGWORM sind zwar auch längst über den Status eines Underground-Phänomens hinaus, aber ganz so groß wie die genannten Thrash-Metal-Hardcore-Crossover-Kollegen sind sie auch nie geworden. Dabei hatten RINGWORM immer etwas, was anderen (nicht allen!) Bands in diesem Bereich fehlt: die Fähigkeit, unfassbar kompromissloses, pointiertes Songwriting zu betreiben. Das zeigt das US-Quintett einmal mehr auf ihrem neuen, mittlerweile siebten Studioalbum „Snake Church“.

„Snake Church“ – prägnant, kurz und schmerzvoll!

Denn das neue Studiowerk der Hasskrampen aus Ohio klingt einmal mehr vorbildlich nach zu etwa gleichen Teilen zusammengemischten Thrash- und Hardcore-Zutaten. Das Gaspedal drücken RINGWORM dabei in 85 Prozent der Spielzeit durch, und wenn sie den Fuß vom Gas nehmen, dann nur, um ein bisschen Abwechslung ins Spiel zu bringen. „Snake Church“ überzeugt mit zwölf wuchtigen, flotten und ultrawütenden Betonwänden von Songs, nur einer davon („Shades Of Blue“) ist länger als drei Minuten (und ein paar zerquetschte Knöchel), die meisten Stücke bewegen sich jedoch im Zwei-Minuten-Bereich. Prägnant, kurz und schmerzvoll – so soll es sein!

RINGWORM bieten kein hundertprozentiges Ding, aber trotzdem ein fettes Album

Da kann nun das tempomäßig etwas zurückgenommene „Fear The Silence“ ein Stückchen lahmer klingen als der Rest, da kann das doomige „Shades Of Blue“ – wie gesagt das einzige längere Stück auf „Snake Church“ – ein bisschen die Nerven auf die Folter spannen: Insgesamt bieten RINGWORM ein fetziges Stück Thrashcore-Crossover-Dingsda. Stücke wie „Brotherhood Of The Midnight Sun“, wie „Innocent Blood“ oder „Angel Of War“, das mit einer überraschend vielseitigen Leadgitarre auftrumpft, reißen es eben raus. Nein, rundum und zu hundert Prozent gelungen ist „Snake Church“ nicht, aber ein fettes Album präsentieren RINGWORM mit ihrem siebten Langspieler trotzdem.

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10.08.2016

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