Die aus Cleveland stammenden RINGWORM existieren mittlerweile seit 20 Jahren und waren sowohl mit HATEBREED als auch mit CONVERGE auf Tour, haben zahlreiche viel versprechende Alben veröffentlicht und bereits in den 90ern die Hardcore-Szene aufgemischt, als sie die erfolgreiche Rezeptur anderer Genre-Vertreter mit Heavy-Metal-Einflüssen anreicherten.
Auf “Scars“ klingen RINGWORM wie immer. In erster Linie also gut; vor allem aber auf ihre Art und Weise einzigartig. Human Furnaces Stimme hat über die Jahre keinesfalls an Aggressivität eingebüßt und zählt sicher immer noch zu den Angepisstesten auf diesem Planeten. Die Spielfreude der Gitarristen ist es jedoch letztendlich, die den springenden Punkt ausmacht. Songs wie “Cleansing Of The Fall“ sind zwar fest im Hardcore verwurzelt, lassen aber dennoch vielschichtigen Melodien und Soli ausreichend Raum, um sich entsprechend entfalten zu können. Auch der teilweise in den Vordergrund produzierte Bass macht eine gute Figur.
Für den ein oder anderen überraschend kommt vielleicht “Burning Bridges“ daher. In knapp zwei Minuten wird hier eine unheimlich tolle Atmosphäre aufgefahren, die von Streicherharmonien erzeugt wird und ohne Gesang auskommt. Schade, denn derartige Ideen hätte man durchaus weiter ausbauen können. Da wäre mehr drin gewesen.
“Scars“ ist im Großen und Ganzen eine starke Scheibe, die von ihrer Energie lebt. “Scars“ ist aber auch eine Platte, die sich schnell abnutzen kann, wenn man sie zu oft hört. RINGWORM fehlt manchmal ein bisschen das Gespür für den Moment, an dem der Hörer durchatmen möchte. Wut ist nicht alles – daher ’nur‘ gute sieben Punkte.
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