Aus dem beschaulichen Cleveland stammend, bescheren uns Ringworm ein altmodisches Hardcore- Meisterstück. Altmodisch darf man in diesem Kontext allerdings nicht als „altbacken“ verstehen, sondern eher als traditionsbewusst.
In einer knappen halben Stunde wird der geneigte Hörer mit allen klassischen HC-Trademarks bedient. Von einem reinen Neuaufguss alter Scheiben wähnt man sich entfernt, hin und wieder darf die Moderne durchschimmern und vermag schöne Akzente zu setzen. Wenn zum Beispiel auf „Whiskey Drunk“ die Gitarre eingesetzt wird, wie es seinerzeit nur selige Metallica auf der „Puppets“ vermochten, reibt man sich doch verwundert die Augen, immerhin besticht der Rest von „Justice Replaced By Vengance“ durch die hardcoretypischen dumpfen Bassdrums und Aggrogebell in Reinkultur.
Im Allgemeinen ist die Rifffraktion Ringworms ein paar Zeilen wert: Stellenweise mit überraschender Heavyness versehen, dürfen die Sechssaiter zum ein oder anderen Solo ausholen und wurden zu allem „Überfluss“ auch noch amtlich nach vorne gemischt.
Alles in allem eine altmodische Hardcoreplatte, die nicht vor Versatzstücken modernerer Prägung zurückschreckt und den Hörer in eine Spirale aus Aggression und Wut zieht, nur um ihn nach äußerst kurz(en)weiligen 27 Minuten zu entlassen.
Kommentare
Sag Deine Meinung!