Riger - Das Blutes Stimme
3Nach dem überragenden Album „Hamingja“ waren die Erwartungen an das Nachfolgewerk der deutschen Formation Riger natürlich sehr hoch. Ein wenig Skepsis in meine Vorfreude auf „Des Blutes Stimme“ brachte lediglich die Nachricht vom Weggang des Keyboarders Roberto Liebig und die Entscheidung der Band, in Zukunft gänzlich auf das Tasteninstrument verzichten zu wollen. Und obgleich dem Keyboard auf den früheren Werken Rigers ein nicht unwesentlicher Teil zufiel, misst man es auf „Des Blutes Stimme“ eigentlich kaum, Riger zeigen nämlich ganz deutlich, dass schöne Melodien auch ausschliesslich durch ausgefeilte Gitarrenarbeit erschaffen werden können, denn davon gibt es auf dem aktuellem Output mehr als genug. Der Rest ist mehr oder weniger beim alten geblieben, auch anno 2003 bekommt man eine Mixtur aus Black, Death und Heavy Metal geboten, ruhige Momente aber auch wüste Gitarrenriffs und peitschende Doublebassgewitter bestimmen das Geschehen und Ingos aggressives Gekreisch und tiefstes Gegrunze weiss ebenfalls weiterhin zu überzeugen. Der Sound lässt auf diesem Album natürlich keine Wünsche offen, sogar Puristen dürften hier befriedigt werden. Aber, obwohl es Riger mit „Des Blutes Stimme“ schaffen, den Inhalt Ihrer deutschen Texte über unsere Ahnen und die alte Zeit musikalisch angemessen und glaubwürdig umzusetzen und sich auf diesem Output mit z.B. „Homo Decadentia“ oder „Woutes Heer“ sogar richtige Kracher wiederfinden, steht es dennoch ohne Zweifel im Schatten des gewaltigen Vorgängers „Hamingja“. Trotzdem muss sich dieses Werk nicht mit dem Durchschnitt des Szeneeinerleis messen lassen, da steht es mit Sicherheit weit drüber. Wer deutschem Pagan Black Metal zugetan ist, sollte auf jedem Fall ein Ohr riskieren, die Szene bietet in letzter Zeit nämlich leider nur wenige Alternativen dieser Qualität.
brrr….. da traue ich mich seit dem ganz netten debüt mal wieder an riger heran und was mir als aller erstes auffällt: die haben sich keinen deut verändert. sogar was die produktion angeht, immer noch dieser gleiche lasche sound, black und death metal vocals bei denen man meint das sie im halse stecken bleiben und per sound-editor abgeschnitten wurde. die zwar sehr guten aber auf dauer etwas nervigen keyboard-klänge haben die zum glück nicht mehr nötig und schon klingen die melodien auch deutlich interessanter und intensiver. technisch gesehen sind riger einwandfrei, scheitern insgesamt aber an eltichen "verniedlichungen" ihres musik-stils und kommen so sehr poppig rüber, ohne jede aggression und finsterer atmosphäre. melodic black metal der anspruchsvolleren sorte, aber leider sehr lasch und verniedlicht.
Verniedlichungen? Das Album ist klasse, auch wenns nicht an Hamingja rann kommt! Trotzdem sehr gut und der Weggang des Keyboarders macht keinen großen Verlust bzw. fällt er nicht auf!