Rien Ne Va Plus - Fuck

Review

„Rien ne va plus“ sagt der Croupier beim Roulette, wenn die Kugel rollt und keine weiteren Einsätze mehr möglich sind. Wie und warum die vier Österreicher Hardcorerabauken sich für diesen ungewöhnlichen und sperrigen Bandnamen entschieden, ist ihr Geheimnis- ebenso unklar bleibt, warum sie ihre Debüt-EP klangvoll und wenig schmeichelhaft „Fuck“ nennen. Hinter diesem etwas irreführenden Titel verbirgt sich nämlich ein tolles, abwechslungsreiches Hasspaket, das bei seinen Ausflügen in Thrashgefilde an die Kasselaner Hartkerne RYKER’S oder auch an die großen SEPULTURA der 1990er Jahre erinnert.

Tolle Gitarren springen stilsicher zwischen derben Powerchordgebolze und kurzen Frickelsoli, Kessel werden hageldicht gedroschen; einzig der Bass geht etwas unter. Das Abkotzen der singenden Fraktion lässt wenig Wünsche offen, nur stört mich das heisere, an Marilyn Manson erinnernde Hintergrundgeifern bei „Hybreed“. Und auch bei „Open Closed Eyes“, bei dem RIEN NE VA PLUS sich versteckt melodisch präsentieren, werden leichte Unsicherheiten beim Gesang deutlich.
Der Rauschmeißer „Fuck“ erinnert mich an MISFITS und geht punkmäßig vorwärts. Vor allem live dürfte dieses Ding bei alkoholisiertem Publikum ein echter Renner sein. Aus der Dose nervt der inflationäre Gebrauch dieser hierzulande eher zum regulären Umgangston gehörenden Vokabel.

Unterm Strich ist „Fuck“ ein beachtliches Debüt, das Lust auf mehr macht. Sobald RIEN NE VA PLUS etwas weniger Akzent auf böse Wörter legen und sich noch mehr auf die Musik konzentrieren, könnten sie richtig durchstarten.
Wenn die vier dann noch weitere Supportslots für große Kollegen wie z.B. im August 2008 bei SOULFLY ergattern, dürfte das etwas schwächelnde Hardcoregenre frischen Wind bekommen. Ich bleibe gespannt.

21.11.2008

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