Richtaste - Lights And Shades
Review
RICHTASTE kommen aus der Schweiz, „Lights In Shades“ ist der Titel des zweiten Albums, einer, der gemessen an den Songs leider viel zu oft wörtlich genommen zu werden scheint.
Der melodische Hardrock, den die Band spielt, orientiert sich im Grunde recht stark an den erfolgreichen Landsleuten GOTTHARD und SHAKRA, krankt aber, auch wenn ich es ungern sage, doch immer wieder am zweit- oder drittklassigen Songwriting. Nicht selten klingen RICHTASTE nach einer Band, die sich selbst erst finden muss, oftmals wirken die Nummern noch zu wenig professionell und überzeugend. Der Refrain von „Do You Really“ mag hierfür als Beispiel dienen. Die doch arg laienhafte Melodieführung klingt nach Spaß im Proberaum, aber nicht nach eierpackendem Rock. Stellenweise mag es an meinen eigenen hohen Ansprüchen liegen, aber RICHTASTE sid eher die Band, der ich als auflockernde Rock ’n‘ Roll-Band im Billing eines Dorffestes meinen Respekt zolle, die aber noch nicht die Reife und den Tiefgang besitzen, um sich wirklich im Lager der vollkommenen Hoffnungsträger zu platzieren.
Auf „Lights And Shades“ ist natürlich nicht alles schlecht, „Good Days Are Gone“ oder „Supermen“ sind durchaus gelungene Songs, eingängig, knackig und gut produziert, dennoch klingen RICHTASTE so, als hätte man sie ein klein wenig zu früh auf die Profi-Welt losgelassen, denn mit dem derzeitigen kompositorischen Status werden sie in der harten Rockwelt nicht bestehen können. Das Beherrschen der Instrumente ist heutzutage halt einfach kein alleiniges Kriterium mehr, falls das überhaupt jemals so gewesen ist. Textlich propagiert man zwar die Konzentration auf wirklich ernsthafte Themen, hat dabei aber ein paar sprachliche Holperer drin, die die gesamte Ernsthaftigkeit doch ein wenig zu verwässern vermag.
Ich schlage vor, dass man der Band die Zeit gibt, die sie braucht, noch ein wenig zu wachsen, Meister sind schließlich noch nicht vom Himmel gefallen. Vielleicht ist on ein paar Jahren eine wirklich überzeugende Leistung drin, so gesehen sollten die Jungs einfach weiter machen. Vielleicht trifft man sich an dieser Stelle wieder – so bleibt „Lights And Shades“ alles andere als essentiell.