Ribozyme - Presenting The Problem

Als Indie Recordings begannen, Heavy Metal-, Hard und Alternative Rock-Bands zu signen, war ich zunächst skeptisch, da mir das norwegische Label bis dato ausschließlich für Black Metal-Veröffentlichungen, beispielsweise von BORKNAGAR, 1349 oder VREID, bekannt war. Doch als ich mich mit den Label-Neulingen EL CACO und DUNDERBEIST beschäftigte, wurde mir schnell klar, dass Indie Recordings wohl auch ein Händchen für diese Art Musik haben.

Und auch RIBOZYMEs nunmehr fünftes Album “Presenting The Problem” stellt da keine Ausnahme dar, auch wenn dieses Werk weniger mitreißend oder eingängig ist, als beispielsweise DUNDERBEISTs “Black Arts & Crooked Tails”. Dies liegt größtenteils daran, dass RIBOZYME weniger Heavy Metal-Elemente in ihren Sound integrieren und stattdessen eher zwischen Alternative und Progressive Rock/Metal anzusiedeln sind. Bands wie TOOL oder FILTER dürften hier Pate gestanden haben. Die Titel sind überaus komplex strukturiert und arrangiert und wirken zunächst etwas sperrig und schwer zugänglich, erschließen sich jedoch Stück für Stück und wachsen mit jedem Durchlauf weiter. Besonders die schwelgerisch nachdenkliche, träumerische und melancholische Atmosphäre der Songs, die teilweise sogar gen Post Rock tendiert, getragen von den weichen, aber meiner Meinung nach zu wenig markanten Vocals von Sänger Kjartan Ericsson, entfaltet nach und nach ihre Wirkung, umfängt den Hörer und lädt dazu ein, den Alltag hinter sich zulassen und sich dem Album hinzugeben. Doch RIBOZYME sind durchaus auch für Überraschungen gut, setzen auch mal auf deutlich härtere, schwerere Parts, wie beim eröffnenden Titeltrack, wagen das ein oder andere Experiment, wie beim schrägen “Leverage” oder spielen geschickt mit elektronischen Einsprengseln.

Eine absolute Kaufempfehlung kann ich zwar nich aussprechen, da das Album meiner Meinung nach an einigen Stellen etwas durchhängt, doch Fans von TOOL, FILTER oder auch den NINE INCH NAILS sollten hier auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Und wenn RIBOZYME ihre kleinen Schwächen beim nächsten Album ausmerzen, sind auf jeden Fall ein, zwei Punkte mehr drin.