REZET sind „Back For No Good“. Okay, so schlimm, wie der ironische Titel des Openers ihrer neuen Platte andeutet, wird es auf „Truth In Between“ definitiv nicht. Bäume reißen die Thrasher aber auch mit ihrem vierten Album nicht aus.
REZET machen vieles richtig
Dabei macht das coole Sci-Fi-Artwork bereits vor dem Anschmeißen der Platte richtig Bock auf die folgende Mucke. Doch wie schon auf den Vorgängeralben, hapert es beim Songwriting der Truppe. Und das obwohl REZET vieles richtig machen.
Die Mischung aus TESTAMENT-artigem Riffing und leichter Rock’n’Roll-Attitüde zum Beispiel sticht aus dem Thrash-Einerlei durchaus hervor. Handwerklich wiederum kann man der Band ebenfalls keinen Vorwurf machen. „Truth In Between“ ist tight eingespielt, wartet mit einigen fetzigen Soli auf und die Produktion ist ordentlich druckvoll, ohne zu steril zu wirken.
Doch trotz aller guten Voraussetzungen, kommen die Songs einfach nicht aus dem Quark. Die Breaks wirken oft ziellos, den Refrains fehlt es an der angepeilten Durchschlagskraft. REZET verzetteln sich beim Songwriting zu oft in an sich guten Ideen, die sie aber nie konsequent zu Ende denken.
„Truth In Between“ kommt nicht auf den Punkt
Dazu kommt, dass es dem Album an richtigen Arschtritt-Songs fehlt. Häufig verbleibt das Quartett in Mid-Tempo-Gefilden oder zieht das Tempo nur leicht an. Ein paar echt Highspeed-Granaten für den heimischen Moshpit hätten „Truth In Between“ definitiv gut getan.
Das soll nicht heißten, dass REZET hohe Tempi gänzlich meiden. Der Mittelteil von „Populate. Delete. Repeat“ etwa zeigt, was die Band in der Hinsicht draufhat. Gleiches gilt für das knackige „Half A Century“. Nur setzt die Truppe das entschieden zu selten ein.
Dass REZET auf ihrem fünfte Einflüsse aus Thrash und klassischem Rock miteinander verbinden, ist eine zweischneidige Angelegenheit. Auf der einen Seite erarbeitet sich die Band dadurch ein Alleinstellungsmerkmal. Auf der anderen Seite wiederum stehen sie sich selbst im Weg, weil die Songs auf „Truth In Between“ nicht immer kohärent wirken. Ein solides Album legt die Combo trotzdem vor. Aber eben nicht mehr.
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