Revenge (CO) - Rage And Revenge

Review

Vor zehn Jahren wurden REVENGE in Kolumbien gegründet und sind nicht mit den kanadischen Black-Metal-Stümpern zu verwechseln. In den zehn Jahren ihres Bestehen haben es die Kolumbianer auf beachtliche fünfzehn Veröffentlichungen (Singles, Splits, etc. mitgerechnet) gebracht. Da viele der Scheiben aber längst vergriffen sind, haben sich Iron Shield Records nun dem zweiten Album “Rage And Revenge” aus dem Jahr 2006 angenommen und die Platte mit einigen Bonustracks wiederveröffentlicht.

REVENGE haben sich damals wie heute dem klassischen Speed Metal verschrieben. Der Gesang von Frontmann Esteban Mejia ist primär in sehr luftigen Höhen angesiedelt, die Gitarren sägen und das Gaspedal wird meistens durchgetreten. So lauten ungefähr die Eckpunkte von “Rage And Revenge”. Wer bei der gerade genannten Beschreibung jetzt an Bands wie EXCITER oder SDI denkt, liegt gar nicht so falsch. Die kanadischen Speed-Metal-Pioniere gehören sicherlich zu den favorisierten Bands von REVENGE. Aber auch Gruppen wie RAVEN und deren Frühwerk kann man (nicht nur) aufgrund des Gesangs als Einflüsse heraushören. Songs wie der Opener “Maximum Destruction”, “Speed Metal Overload” oder “Risind Forces” sind musikalisch tief in den Achtzigern verankert und schielen nie in Richtung Moderne. Das birgt zwar einen gewissen Charme, kann aber über die Defizite der Scheibe nicht hinwegtäuschen. Das Material wirkt teilweise einfach altbacken und viele der Riffs hat man bei oben genannten Bands schon besser und, auch wenn das anachronistisch klingt, frisch klingender gehört (z.B. in “War Allies”). Hinzu kommen, wie etwa beim Titeltrack oder einigen der Live-Bonustracks, kleinere Spielfehler. Da hätte man zumindest bei den Studioversionen durchaus noch einmal drüber gucken können. Nun ist es aber nicht so, dass REVENGE nur abkupfern. Die Kolumbianer schaffen es nur nicht, ihre Einflüsse geschickt in eigene Ideen einzubetten. Auch die Live-Bonustracks können da nichts ändern. Die Aufnahmen zeigen eine spielfreudige Band, kommen über Bootleg-Niveau leider nicht hinaus.

Vor allem Old-School-Metalheads, die oben genannte Bands mögen, dürfen sich gerne am Material der Kolumbianer erfreuen. Insgesamt ist “Rage And Revenge” aber wenig essentiell, selbst wenn man den Exotenbonus ins Spiel bringt. Nicht schlecht, haut einen aber auch nicht wirklich vom Hocker.

25.10.2012

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