Revenge - Behold.Total.Rejection

Review

Kanada ist ein gutes Land für War Metal: BLASPHEMY aus Burnaby haben ihn quasi im Alleingang erfunden, CONQUEROR aus Victoria haben ihn verfeinert, REVENGE aus Edmonton haben ihn in Sachen Komplexität der Songstrukturen auf die nächste Ebene gehoben. Letztere veröffentlichen nun drei Jahre nach ihrem letzten Album „Scum.Collapse.Eradication“ und wenige Monate nach der „Holocaustic Death March To Humanity’s Doom“-Split mit den Amis BLACK WITCHERY ihr neues Album „Behold.Total.Rejection“. Darauf rödeln die beiden Herren Vermin und James Read einmal mehr, wie man es von ihnen gewohnt ist, kompromisslos und herzhaft daher, aber nicht mit einem gewissen Köpfchen und für diese Art von Musik fast epischen Songlängen von bis zu sechs Minuten.

Damit ist eigentlich schon alles gesagt – wer REVENGE kennt, der weiß, wie „Behold.Total.Rejection“ klingt, und wer sie nicht kennt, wird es wohl gar nicht erst großartig wissen wollen. Wie immer bewegt sich das Duo zwischen ihren Landsleuten BLASPHEMY und Amerikanern wie BLACK WITCHERY, ziehen aber im Gegensatz zu den Genannten hin und wieder die Handbremse an. Der Sound ist räudig und wird Freunde digitaler Überproduktion abschrecken, wer aber auf Gerödel der alten Schule steht, der wird an Songs wie „Shock Attrition (Control In Decline)“, dem mit nicht einmal zwei Minuten Spielzeit für REVENGE-Verhältnisse ungewöhnlich kurzen „Mass Death Mass“ oder dem sechsminütigen Rundumschlag „Mobilization Rites“ seine wahre Freude haben. Die Kanadier haben eben schon immer keine schöne, sondern brutale, räudige und geile Musik gemacht, und genau das tun sie auch auf „Behold.Total.Rejection“. Vielleicht tun sie es nicht ganz so gut wie BLACK WITCHERY und nicht so abwechslungsreich wie ihre finnischen Kollegen ARCHGOAT, aber sie tun es immer noch auf hohem Niveau. Enough said.

14.11.2015
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