Resurrection - Mistaken For Dead

Review

Mit „Mistaken For Dead“ versucht eine weitere, von den Toten auferstandene Band aus den glorreichen 90er Jahren des Death Metals, ihre damaligen (recht bescheidenen) Erfolge aufleben zu lassen. Dieses Mal gibt es für die Florida-Connection RESURRECTION einen Comeback-Versuch zu vermelden.

Die Band knüpft musikalisch relativ nahtlos an ihr 93er Album „Embalmed Existence“ an und nutzt ziemlich genau dieselben Zutaten wie damals. Es gibt wieder dieses abgefahrene Gequatsche zwischen den Songs und auch musikalisch hält man sich wie gehabt schön brav von zu hoher Geschwindigkeit fern. Im Vordergrund stehen Midtempo-Ballereien, leicht melodisches Riffing und der bekannte Schrei-/Growl-Gesang, der auch schon auf „Embalmed Existence“ die Szenerie beherrschte.

Lediglich der Sound ist natürlich ordentlich getrimmt und kaum noch mit dem des Erstlings zu vergleichen. Die Drums knattern schön Fett aus den Boxen, die Gitarren raspeln ihre Riff-Salven absolut sauber und trotzdem kräftig in die Runde und überhaupt gibt es kaum etwas an der Produktion auszusetzen, außer vielleicht, dass die Musik bisweilen ein wenig steril wirkt und durch die „klinische Sauberkeit“ des Sounds ein wenig Leben verloren geht.

Insgesamt fehlt es „Mistaken For Dead“ allerdings schlichtweg an herausragendem Songwriting. RESURRECTION haben hier einen ordentlichen Job abgeliefert, keine Frage, aber langfristig mitreißend ist die Musik keinesfalls. Natürlich wird es auch hier den einen oder anderen Nostalgiker geben, der RESURRECTION allein aufgrund des ersten Albums wieder kompromisslos in den Himmel loben wird, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass „Mistaken For Dead“ gemessen am heutigen Standard bestenfalls gehobene Mittelklasse ist. Selbst „Embalmed Existence“ kann ich persönlich nicht diesen Kultstatus zugestehen, der dem Album hier und da gerne mal zugesprochen wird.

Natürlich hat diese Band mit ihrer für damalige Verhältnisse eigenwilligen Art des Death Metals einen guten Kontrast gesetzt aber ganz ehrlich: Kräht da heute noch irgendein Hahn nach? Mittlerweile ist der Metal insgesamt so vielseitig und qualitativ gereift, dass man mit einem einfachen Aufguss alter Ideen meiner Meinung nach keinen Preis mehr gewinnen kann.

„Mistaken For Dead“ ist ein netter Versuch, der mit einigen guten Parts ausgestattet ist, aber auch mit viel Durchschnitt und eben Standard gerade mal so die Fahne hoch hält. Die Schwelle des ungezügelten Musikhörens wird hier zu keiner Sekunde durchbrochen. Schade, aber irgendwie auch nicht verwunderlich.
Mal sehen, welche Band sich als Nächstes traut…

14.06.2008
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