Resurrected - Endless Sea Of Loss

Review

Wenn ich richtig gezählt habe, dann liegt mit „Endless Sea Of Loss“ bereits das fünfte vollwertige Album der Duisburger von RESURRECTED auf der Schlachtbank. Nicht erst mit dieser Scheibe gehört man zu den Konstanten im deutschen Untergrund. Das ist man mit Sicherheit dank der Tatsache, dass man dort zu den erwähnenswerten Vertretern des brutalen Death Metal zählt.

Denn im Gegensatz zu viel zu vielen anderen Combos dieses Genres heben sich RESURRECTED angenehm vom stumpfen Rumpelbrei ab, ohne jedoch aus dem Bild zu kippen. Natürlich bewegt man sich brav im abgesteckten Rahmen, bemüht sich aber, die ungeschriebenen Stil-Gesetze zu seinem Vorteil auszulegen. Und das schafft der Pott-Vierer ganz gut! Zum einen klebt man nicht sklavisch am rechten Ende des Tachos, sondern verändert Tempo und Intensität relativ häufig, um dem Material genug Abwechslung beizumengen. Zum anderen versteht man einfach sein Handwerk.

Über weite Strecken verdingt man sich zwar im Midtempo, weiß das durch Geschwindigkeitsausbrüche in Form von zügig scheppernden Blasts (z.B. „Seducer Of Mankind“, „An Obseding End“), und mit zähen, schleppenden Bulldozer-Parts der Marke „Bloodmarked“, das diese beiden Extreme in sich vereint, aber geschickt aufzulockern.

Dieses Auflockern hätte zwar noch besser gelingen können, hätte man nicht gänzlich auf Soli verzichtet. Dennoch schafft man es, die fehlenden Alleingänge zu ersetzen, indem man sich beispielsweise in „… And She Loves It Anal“ fetter röhrender AMON AMARTH-Gitarren bedient, die dem Track einen ziemlichen Groove auf den Leib schneidern. Cool wäre es natürlich gewesen, wenn man von den zwar stilfremden, aber ziemlich stimmungsvollen und vor allem passenden Akustikgitarren aus dem Outro oder ähnlichen Schmankerln noch etwas freizügiger Gebrauch gemacht hätte. Denn damit hätten RESURRECTED der gesichtslosen Konkurrenz nicht nur einen kleinen Schritt voraus sein können, sondern einen bedeutend größeren.

12.10.2006
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