Restless Oblivion - Sands Of Time

Review

Man möchte die junge russische Band RESTLESS OBLIVION eigentlich lieben: Die Band gibt sich nicht nur geschmackssicher, indem sie ihren Bandnamen einem alten ANATHEMA-Song entlehnt hat, sondern orientiert sich auf ihrem Debütalbum „Sands Of Time“ auch an den Dänen-Doomstern SATURNUS: Da gibt es langsame Songs mit prägnanten Gitarrenleads, flächigen Keyboards, ultratiefen Vocals und jeder Menge Atmosphäre. In den Songs werden Verzweiflung, Niedergeschlagenheit, aber auch Hoffnung, Sanftheit und lichte Momente ausgedrückt, und bisweilen funktioniert das auch ganz gut.

Trotzdem möchte keine restlose Begeisterung aufkommen. Die Songs kommen bei allen guten Ansätzen nicht auf den Punkt. RESTLESS OBLIVION wissen um die Zutaten guter Death-Doom-Songs, haben daraus aber keine ergreifenden Stücke wie ihre dänischen Brüder im Geiste erschaffen, sondern eben nur Stückwerk. Ein paar gute Riffs hier und da und ein paar erhabenen Momente stehen auf der Habenseite. Wo ein Song jetzt aufhört und der nächste anfängt, lässt sich aber oftmals nicht so recht sagen. Symptomatisch, dass ich bislang bei jedem Durchgang gedacht habe, dass nach dem Titeltrack das Album zu Ende ist – stimmt aber nicht, denn da kommen immerhin noch zwei Stücke und das Outro – zusammen noch gut 20 Minuten Musik, die weder der Hörer noch das Album gebraucht hätte.

Wie gesagt – man möchte RESTLESS OBLIVION und „Sands Of Time“ eigentlich lieben, aber das Album kann die Erwartungen leider nur ansatzweise erfüllen. Nicht von den Songs her, nicht von der Virtuosität der Musiker: Das ist alles solide und sauber eingespielt, aber die Gitarrenarbeit und die Drumfills hätten etwas mehr Abwechslung vertragen können, und der Gesang ist bei allem Gegrunze auch nicht ausdrucksstark. Das ist einigermaßen schade, aber RESTLESS OBLIVION sollten noch zu einer Steigerung imstande sein. Daher knapp …

25.03.2014

- Dreaming in Red -

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