Respawn Inc. - Stone Cold World

Review

„Wir würden uns freuen, wenn du unser beiliegendes, aktuelles Album für euer Magazin reviewen würdest!“ steht da in der Info zur Platte. Dann mal los: Freut euch, Jungs! Los, hopp! Ich besorg euch auch so kleine Papphütchen und diese Kinderrasseln, damit lässt es sich besonders gut freuen. Ihr dürft auch rumhüpfen und lauthals jubilieren. Bier ist erlaubt! Jahaa, freut euch mal schön. Erstmal einzeln… so… und nun alle zusammen! Freuen, freuen, freuen. Schon fast blöde gefreut? Fein, damit ist jetzt Schluss, muss ja was zur Platte sagen:

Ist Thrash Metal! Nehme an, ihr freut euch jetzt immer noch. Klar soweit. Erfreulicherweise handelt es sich hierbei auch um keinen allzu modern gestalteten Vertreter der Zunft, so dass sogar Liebhaber der Alten Schule gerne zugreifen dürfen. Zwar sind die Metalcore-Anleihen nicht überhörbar, doch gibt es – manch einer mag es bestreiten – auch in diesem Genre durchaus brauchbare Formationen, denen die RESPAWN INC. nacheifert. Vor allem die Harcore-Chöre auf Songs wie „War Is Hell“ gehen ins Ohr und machen die ohnehin recht eingängige Mucke in weiten Teilen nachhaltig. Dies gelingt zwar nicht mit jedem Song (Achtung: Freude wird gedämpft, wie?), doch liegt die Trefferquote in durchweg akzeptablen Bereichen. Am allerbesten funktioniert die druckvoll produzierte Mucke des Vierers aber immer dann, wenn althergebrachte Riffs regieren, so wie auf „Lay and Bleed“ geschehen, welches sich zum heimlichen Highlight der auch ansonsten recht formidablen Scheibe entwickelt. Auch wenn die Jungs sich zu gewissen Teilen unwiderlegbar dem modernen Sound verschrieben haben, knallen besonders diese trockenen, traditionellen Parts. Dazu passen bestens die ebenso angehauchten Soli, die sich gottlob nie in song-demontierenden Eskapaden ergehen und die simplen, aber eben umso besser funktionierenden, melodiösen Chöre. Mag man das Songwriting als geradlinig bezeichnen, so hat es doch ausreichend Anspruch und mehr als ausreichend Abwechslung. Die Band hat dabei sicherlich noch kein Weltformat, doch verstecken müssen sich RESPAWN durchaus nicht und beweisen gutes Potential.

Als Vergleich (Achtung: Freude, Leute!) sind neben den üblichen Verdächtigen des Genres vielleicht auch weitere deutsche Kapellen ähnlichen Schlages wie etwa THE VERY END oder eben GURD heranzuziehen.
Es können sich also nicht nur die Mucker freuen, sondern auch die Hörer. So, noch mal alles angetreten zum Freudeappell! Eins, zwei, freu!

29.10.2007

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