Mit „Untouchable Failure“ präsentieren die Italiener von RESONANCE ROOM ihr zweites Album der Bandgeschichte. Im ersten Eindruck bleiben schwergängige Gitarren gepaart mit einer tiefen, voluminösen Stimme im Ohr.
Lässt man sich von den langen Spielzeiten der 10 Songs nicht abschrecken, bietet „Untouchable Failure“ schon ganz hübsche Glanzlichter, die durch eine ausgesprochene Detailverliebtheit und coole Breaks von Anfang an bestechen. Bereits bei „The Great Insomnia“, dem Opener des Albums, findet die Voicebox ihren Einsatz, es wird geschrien, es wird geflüstert, es wird auf dem Keyboard geklimpert, die Gitarre so hart wie es geht geschrummelt und die BPM-Zahl doch erstaunlich gut gewechselt. So viel Vielfalt in nur einem Song? RESONANCE ROOM beweisen: es funktioniert und ist doch nie überladen. „Cages Of Dust“ kommt im Gegensatz dazu schon sehr rotzig daher, besticht aber durch die gleichen Qualitäten.
Es geht jedoch auch erstaunlich ruhig, wie bei „So Precious“ unter Beweis gestellt wird. Insgesamt sind alle Texte melancholisch und reflexiv, hier passt die Schwere von Text und Musik im Album durchgängig gut zueinander. Der „Dark Gothic Metal“ mit progressiven Einflüssen erinnert streckenweise an Bands wie Porcupine Tree. Nachdem „New Life“ auch ruhiger war und schöne instrumentale Momente hatte, wird bei „Naivety And Oblivion“ wieder losgeballert. Schade eigentlich, dass „Untaouchable Failure“ seit 2008 erst die zweite Platte des italienischen Quartetts ist.
Auch die restlichen fünf Stücke bieten von „Outside The Maze“ bis zum Schlussstück „Faded“ eine große Variabilität in sich und gleichen sich doch alle durch ihre Melancholie. Das Quartett aus Catania bietet auf „Untouchable Failure“ eine großartige und qualitativ hochwertige Auswahl an Stücken, die zu 70% die Länge von fünf Minuten deutlich überschreiten. Wie Sänger Alessandro Consoli seine Emotionen herausschreit, singt und flüstert, ist wahrlich überraschend und beeindruckend. So traurig, wie ein Großteil der Songs wirkt, könnte man glatt meinen bei den Jungs hat in Italien noch nie die Sonne geschienen. Lässt man die Platte einfach nebenbei durchlaufen, verliert sie leider ihren Zauber und die Lieder rutschen in den Gleichklang, ja fast in die Eintönigkeit ab und gehen ineinander über. Lässt man den Songs jedoch bewusst ihren Raum sich zu entfalten, hört ihr hier richtige Perlen, die sich durchaus nebeneinander behaupten und individuell gestrickt sind.
Fazit: großes Kino.
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