Das Label Unmatched Brutality ist bekannt für eben unvergleichbare Brutalität in Sachen extremer Musik und so verwundert es auch wenig, dass RESECTION handfesten Brutal Death Metal zum Besten geben. Dabei agieren sie jedoch überraschend abwechslungsreich, zumindest soweit es die Grenzen dieses Stils zulassen. Zwar regiert weitestgehend die Dampframme, allerdings stets mit einer sichtlich technischen Note, vor allem im Bereich des Schlagwerkers, der sich mit unzähligen Breaks und Fills wirklich die Arme auskugelt.
Wüstes High-Speed-Getrümmer, Gurgelgrunzgesänge und sägende Gitarren vermitteln mal wieder das Gefühl, es mit unbändiger Brutalität und Kompromisslosigkeit zu tun zu haben. Wieso „mal wieder“? Nun, jede Band im Brutal Death hat es auf genannte Wirkung abgesehen, wobei ich RESECTION zugute halten muss, dass sie wirklich alles daran setzen, eben nicht wie jede andere 08/15-Prügel-Combo zu klingen. Sie geben sich Mühe, innerhalb eines gewissen Rahmens ein Höchstmaß an Geschwindigkeitsvariationen und Break-verliebter Spielfreude an den Tag zu legen. Nicht nur im Drum-Bereich, auch die Gitarren agieren qualitativ in gehobenen Regionen und geben keineswegs langweiliges Stakkatogeholze von sich (auch wenn es beim ersten Lauschen so erscheinen mag).
Gesangstechnisch regiert selbstverständlich das bekannte Gebrumme, welches entsteht, wenn man ausgiebig mit Salzsäure und rostigen Rasierklingensplitter gurgelt. Aufgelockert werden diese viehischen Töne durch heiseres Gekotze und bringen somit ebenfalls in den Stimmenbereich eine kleine Portion Abwechslung hinein.
Das klingt nun zwar alles wunderbar positiv, aber letztendlich ist und bleibt es reiner Brutal Death Metal. Dieser Stil lässt einfach nicht viele Möglichkeiten zur Variation offen und RESECTION haben auf „Zenith“ eben diesen Zenit des Machbaren beinahe erreicht.
Bleibt noch zu kritisieren, dass es kleine Unannehmlichkeiten im Sound gibt. Erstaunlicherweise ist es eine seltsame Gewohnheit in der Brutal Death-Szene, dass das Schlagzeug immer recht weit nach vorne gemischt ist und die Snare dabei relativ dominant erscheint. Zudem klingt sie auf „Zenith“ so, als ob man auf vollen Apfelsinenkisten herumkloppen würde oder mit dicken Lederlappen Schwabbelärsche in ICE-Geschwindigkeit versohlt. Wer’s mag…
„Zenith“ ist auf jeden Fall eine der besseren Veröffentlichungen im Prügel-Sektor und zeigt erneut auf, dass gute Schlachtermusik nicht nur in den Staaten gespielt wird. Für Liebhaber der extremsten Todesklänge mit Sicherheit eine wahre Wonne; für den handelsüblichen Metaller allerdings vermutlich eher abschreckend und zu eintönig aufgrund des ständigen Geballers. Für Liebhaber solcher Klänge kann ich reinen Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen.
Ein wirklich sehr geiles Album. Zeigt echt mal wieder das auch aus Deutschland geiles Geknüppel kommen kann. Sehr empfehlenswert!!!