Die Zusammenhänge sind eigentlich nicht besonders schwer herzustellen. Das unwirklich ausschauende Cover-Artwork trägt eine absolut unverkennbare Unterschrift von Dan Seagrave, und wenn es irgendwo nach Seagrave riecht, dann auch meistens im selben Atemzug nach Death Metal der feinsten Auslese. So ist es auch im Falle von REQUIEM aus dem beschaulichen Schübelbach in der Schweiz, die mit ihrer Musik allerdings keineswegs Idylle-typisch daherkommen, sondern förmlich die Löcher aus dem Käse sprengen, und das auf ganz klassisch amerikanische Art.
“Within Darknened Disorder“ ist der fünfte Streich der Band, die bereits seit 1997 für ordentlich Unbehagen im Magen eines jeden konservativen Rentnerehepaars sorgen dürfte. Irgendwo zwischen den Grundanlagen von CANNIBAL CORPSE und MALEVOLENT CREATION, manchmal sogar noch eine Spur flotter, siedeln sich REQUIEM an und machen ihre Sache erstaunlich gut. Zunächst erfreut der nicht zu sterile Sound, der sich durch ein leicht blechernes Schlagwerk auszeichnet, und auch sonst nichts als unbarmherzige Authentizität offenbart.
Mit dem Opener zeigen sich die Schweizer direkt von ihrer besten Seite, wenn es ohne Kompromisse mit der Geschwindigkeit eines entgleisenden ICEs in die Vollen geht. Dabei bleiben die Stücke sogar meist recht einprägsam, weisen charakteristische Tempowechsel auf und finden somit leicht ihren Weg in den (möglicherweise) rotierenden Kopf des Hörers. Oftmals sind auch typische Thrash-Riffs herauszuhören, die schließlich auch wesentlicher Bestandteil von US-Amerikanischem Todesmetal sind.
REQUIEM verstehen es auf “Within Darkened Disorder“ im Besonderen, wirklich unheimlich fiese Schädelspalter-Stücke mit grandiosen Melodieführungen zu verbinden und dadurch neben einem hohen Wiedererkennungswert auch eine verstärkte atmosphärische Wirkung zu erzeugen. Der Killer-Opener, “Omnivore“ oder “Symbol Of Nine“ gelten lediglich als kleine repräsentative Stichproben einer wahrhaftig mächtigen Scheibe.
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