Requiem (FIN) - The Arrival

Review

Das Cover betrachtend denke ich an ein Märchen…Und so falsch liege ich gar nicht, wenn ich das Debüt-Album der finnischen Newcomer REQUIEM höre. Lyrics aus dem Fantasyrealm und dynamische, hochmelodische Musik, die sehr gut mit dem Gesang harmoniert. Jounis ausdrucksstarke, fast schon tenorartige Stimme, die mal zwischen Sopran, Grollen, Falsett und normalem Gesang wechselt, beweist sein Talent. Der auffallend zu hohen Tonlagen tendierende, glasklare Gesang kann sowohl für eine Stärke, als auch für eine Schwäche dieser CD gehalten werden. Stellenweise bohren sich die Töne fast unangenehm ins Gehör, ein anderes Mal begeistern sie uns mit der opernbetonten Klarheit ihres Klanges. „The Arrival“ atmet viel Potential aus. Treibende Gitarrenmelodien, tolle Breaks, schöne Choruspassagen, geschicktes und ausgiebiges Spiel mit Stimmungen…Das alles bietet uns dieses Sextett mit seinen Songs. Während die erste Hälfte des Repertoires mit ihren schon fast zu schnellen, zu chaotischen Tönen uns als anstrengend erscheinen kann, entfaltet sich die zweite in ihrer ganzen Pracht und Schönheit. Die Jungs verbinden progressive mit klassischen Elementen und präsentieren ihre epische Seite, die die Klasse des Arrangements zelebriert, die Lieder glänzen und unsere Herzen höher schlagen lässt. Rhythmischer Power Speed Metal mit viel Gefühl und Atmsphäre. Besonders gelungen wirken „Forgotten Path“ & „Liquid Hours“ auf denen der beachtliche Gesang und das gute Instrumentenspiel erst richtig zur Geltung kommen. Diese Lieder lassen nicht viel zu wünschen übrig und tragen den Zuhörer durch ihre Melodien, aus denen viel Leichtigkeit und Schönheit emaniert, mit sich fort. Wie es sich für ein Märchen geziemt, hat auch dieses ein „Happyend“, das mit dem absoluten Highlight „Masquarade“ folgt. Eine schöne Ballade mit stellenweise abrupten Änderungen im Tempo…Einige ausgezeichnete, harmonisierte Gitarrendurchgänge schaffen ein einzigartiges Gefühl der Natürlichkeit, das durch die herrlichen Vocalspassagen erst richtig freigesetzt wird…Atemberaubende Mischung verschiedener musikalischer Bausteine lässt mich diese Leistung als „technische Zauberei“ bezeichnen. REQUIEM stecken viel Herz in ihre Musik, was man hört und spürt. Die jungen (Durchschnittsalter 21J.) Finnen präsentieren sich vielversprechend. Sie haben ihren eigenen Stil entwickelt, der zwar nicht jedermanns Geschmack ist, aber für weltweiten Wirbel sorgen kann.

21.07.2002

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