Vor mittlerweile sechs Jahren startete der aus Sion in der Schweiz stammende Künstler Phil R. XP das Unternehmen REQUIEM ETERNAM, mit dem er es sich zum Ziel gemacht hat, seine Vorliebe für epische, dramatische Klänge, die zunächst offenbar auf der Musik des Mittelalters basierten, auf eigene Weise auszudrücken. Das erste Exemplar seines Schaffens wurde „In Memorium…“ genannt und erschien im Jahr 2007.
Darauf versuchte sich Phil nicht nur musikalisch an mystischen Klängen der erwähnten Machart, sondern lieferte obendrein auch ein Konzept, das sich mit der Historie der christlichen Märtyrer beschäftigte. Das Zusammenwirken von konzeptioneller Geschichte und Musik scheint generell ein wesentlicher Bestandteil der Intention des Künstlers zu sein, denn auch seine weitere Exponate „Medival Times“ (2008) und „The Empire Of Kings“ (2009) sind von scheinbar ähnlicher Atmosphäre und Ausführung geprägt.
Von daher ist die Überraschung wohl eher gering, dass REQUIEM ETERNAM auf „Visions Of Eternity“ einmal mehr ein atmosphärisch ungemein dichtes Album abliefern. Seinen aktuellen Silberling, auf dem sich Phil den Visionen des Dante Alighieri widmet, hat er einmal mehr im Alleingang gezimmert und sich dafür lediglich von zwei Damen für diverse Chor-Gesänge, sowie gesprochene Passagen Hilfe geholt.
„Visions Of Eternity“ beinhaltet in Summe neun Kompositionen, wobei die Musik an sich als solche phasenweise für mich nur noch wie „Beiwerk“ wirkt. Auch wenn nicht permanent gesprochen wird, lässt sich diese Scheibe kaum mit konventionellen musikalischen Darbietungen vergleichen, denn für mein Dafürhalten ist Phil (trotz phasenweise recht hurtig intoniertem, wenn auch nicht wirklich imposantem schwermetallischem Beitrag) damit näher an einer Mischung aus Klangcollage und Hörspiel.
Klar hat der gute Mann seine Sache überaus ambitioniert gemacht, weiß ungemein dramatische Szenen und Bilder zu erschaffen und dadurch für spannende Momente zu sorgen, mich persönlich kann er damit aber nicht wirklich über die gesamte Albumdistanz fesseln. Mir nämlich ist die musikalische Essenz zu sehr in den Hintergrund gerückt worden, weshalb ich „Visions Of Eternity“ – bei allem Respekt vor der Leistung dieses ambitionierten Künstlers – nicht unbedingt prickelnd finde.
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